Wien

Spritzer-Demo gegen "Brandmarkung Ungeimpfter" an Uni

Für Geimpfte und Genesene mit Pickerl gibt’s bei der Wiener WU eine Fast Lane – "Heute" berichtete. Freiheitliche Studenten laden daher nun zur Demo.

Claus Kramsl
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Vorm Betreten der Wiener Wirtschaftsuni wird – wie bei allen Unis – die Einhaltung der 2,5G-Regel kontrolliert. Geimpfte und Genesene können sich einen Fast Lane Sticker für ihren Studierendenausweis holen.
Vorm Betreten der Wiener Wirtschaftsuni wird – wie bei allen Unis – die Einhaltung der 2,5G-Regel kontrolliert. Geimpfte und Genesene können sich einen Fast Lane Sticker für ihren Studierendenausweis holen.
"Heute"/WU

Rund 90 Prozent der WU-Stundenten sind laut der Uni geimpft. Um ihnen einen schnelleren Zutritt in die Hörsaale zu gewährleisten, führte die WU am 25. Oktober sogenannte Fast Lane Sticker ein. Die Pickerl kommen auf den Studierendenausweis, die Kontrolle beim Eingang beschleunigt sich. Wer allerdings weder geimpft noch genesen ist, muss sich bei den Kontrollen anstellen und einen aktuellen, negativen PCR-Test vorweisen. Für den Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) ist das "Impf-Apartheid", die "öffentliche Brandmarkung Ungeimpfter" sei "nicht akzeptabel".

WU: Pickerl bringe Erleichterungen und spare Geld

Laut WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger besteht keine Verpflichtung, sich den Fast Lane Sticker zu holen. Das Pickerl bringe nicht nur eine Erleichterung für die Studierenden, sondern: "Die Kontrolle von 2,5G verursacht für große Universitäten einen immensen logistischen Aufwand und hohe Kosten, da zusätzliches (Sicherheits-)Personal dafür abgestellt werden muss. Durch den Fast Lane Sticker fällt ein Großteil davon wieder weg", so Hanappi-Egger zu "Heute".

RFS: "Die Impf-Apartheid gerät völlig außer Kontrolle"

"Nachdem die Wirtschaftsuniversität Wien (WU) in einer Stellungnahme erneut festgehalten hat, dass die öffentliche Brandmarkung Ungeimpfter als Service für Geimpfte dienen soll, tragen wir unseren Protest nun auf die Straße. Die Impf-Apartheid gerät völlig außer Kontrolle und die Vorstellung, dass Ungeimpfte in Zukunft beispielsweise eine Schleife um den Arm tragen müssen, kann bei den aktuellen Entwicklungen nicht mehr ausgeschlossen werden", so Matthias Kornek, Bundesobmann des Ring Freiheitlicher Studenten (RFS).

Demo nach dem Motto "Spritzer statt Spritzen"

An einzelnen Universitäten in Deutschland kennzeichnen Armbänder bereits jetzt den Impfstatus von Studenten. Das Anbringen von Schleifen, Armbändern oder Stickern an Menschen als Rückschluss auf den gesundheitlichen Zustand könne aber nur "als menschenverachtend bezeichnet werden", so Kornek weiter. Daher veranstaltet der RFS unter dem Motto "Spritzer statt Spritzen" am Donnerstag, dem 4. November, von 16 bis 18 Uhr eine Protestaktion gegen das neue Eintrittssystem der WU, bei welchem Ungeimpfte beim Eingang separat vor den Augen aller kontrolliert werden.

Prominente Unterstützung aus dem Parlament angekündigt

"Prominente Unterstützung wird die Protestaktion aus dem Parlament bekommen. Wir laden neben allen Studenten und Interessierten natürlich auch alle Pressevertreter ein, zur Veranstaltung zu kommen und sich einen gratis Spritzer abzuholen – ganz gleich, ob geimpft oder ungeimpft“, erklärt RFS Bundesobmann Matthias Kornek.

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