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Sprüche klopfen wie Ober-Macho Jeremy Clarkson

Heute Redaktion
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Das Videogame zu "The Grand Tour" vereint die TV-Show mit einem Rennspiel. Das ist weniger innovativ, als es klingt – dafür ein Riesenspaß.

Dass Videogames und TV-Serien immer enger zusammenrücken, weiß man spätestens seit dem interaktiven "Black Mirror"-Experiment "Bandersnatch". Zum Start der dritten Staffel präsentiert sich nun auch die Auto-Show "The Grand Tour" mit einem dazugehörigen Game, das die beiden Welten miteinander verknüpft.

Allerdings geht es dabei nicht so innovativ zu und her wie auf Netflix. Im Gegenteil: "The Grand Tour" ist im Prinzip ein altmodisches Arcade-Rennspiel, das durch Episoden aus der Amazon-Serie unterbrochen wird. Zwar kann man die Filmabschnitte überspringen; doch dann verpasst man das, was "The Grand Tour" so speziell macht.

Kult-Moderatoren aus England

Die heißesten Sportwagen der Welt und drei überaus kultige Moderatoren, so wurde "The Grand Tour" auf Amazon Prime Video zu einem TV-Phänomen. Die Autoshow hat weltweit Millionen von Fans, und ist im Jänner in die dritte und vorerst letzte Staffel gestartet. Das Spiel kommt im Episoden-Format daher, wöchentlich werden Updates für "The Grand Tour Game" veröffentlicht. So können Spieler stets die aktuelle Episode nicht nur anschauen, sondern auch nachspielen.

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Die drei Moderatoren Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May sind das Herzstück von Show und Spiel. Das Trio hatte zuvor jahrelang mit "Top Gear" auf BBC für gute Quoten, aber auch immer mal wieder für Aufregung gesorgt. Denn Subtilität, Einfühlungsvermögen oder gute Manieren gehören nicht zum Programm der drei.

Vor allem Ober-Macho Clarkson sorgt immer wieder für knackige Sprüche, die sich arg an der Grenze der politischen Korrektheit bewegen. Wegen eines Vorfalls am Set (er soll einen Assistenten beleidigt und geschlagen haben) wurde er 2015 vom englischen Staatssender entlassen. Bei Amazon Prime fand der umstrittene, aber populäre Clarkson eine neue Heimat für sich, seine Show und die beiden Co-Moderatoren.

Arcade, nicht Simulation

Eine eigene Rennstrecke und originelle Challenges wie Autos aus Knochen und Pflanzen sind fester Bestandteil von "The Grand Tour". Als Spieler schlüpft man in die Rolle eines der drei Moderatoren. So kann man einmal im Leben Jeremy Clarkson sein und etwa deftige Sprüchen bei Kollisionen von sich geben.

Eine Rennsimulation sollte man beim verhältnismäßig günstigen Spiel (15 Euro für PS 4 und Xbox One) aber nicht erwarten. In erster Linie ist "The Grand Tour Game" ein simpler Arcade-Spaß, bei dem man aus vollem Herzen losbrettern, driften oder in die Leitplanke knallen kann. Im Beschleunigungsrennen etwa muss man beim Start nur die Drehzahl im grünen Bereich halten, geschaltet wird automatisch. Dazu kann man auf der Strecke Power-ups für Booster sammeln oder farbigen Rauch ausstoßen, um die Verfolger einzunebeln.

Natürlich im Original

Alles in allem ist "The Grand Tour Game" sicher keine Konkurrenz zu "Forza Horizon" und Co. Dafür ist der Titel grafisch dann doch eher altbacken, zudem lässt die Steuerung zu wünschen übrig und die Möglichkeiten sind eher beschränkt.

Immerhin aber haben die Macher erkannt, worum es bei "The Grand Tour" geht. So hat man das Spiel konsequent im Original belassen (und mit Untertiteln versehen). Dass Clarksons Sprüche nur auf Englisch wirklich funktionieren, weiß wohl jeder "Top Gear"- und "Grand Tour"-Fan. Und dass das für TV-Show wie Videogame gleichermaßen gilt, versteht sich von selbst. (srt)