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1.600 Hotelgäste heimlich gefilmt und gestreamt

Heute Redaktion
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In Südkorea wurden Kameras in Hotels und Toiletten versteckt, die Videomaterial live im Internet ausstrahlten. Rund 4.000 Personen sollen auf die Streams Zugriff gehabt haben.

Ein Skandal erschüttert Südkorea. Rund 1.600 Hotelgäste sollen betroffen sein. Versteckte Kameras filmten sie, wobei das Material live im Internet ausgestrahlt wurde. Zwei Männer wurden bereits verhaftet, gegen zwei weitere laufen Untersuchungen, wie CNN.com berichtet.

Die Kameras waren laut einem Statement der Abteilung für Cyberkriminalität in 42 Zimmern von 30 Hotels in zehn Städten im ganzen Land installiert. Als Verstecke dienten unter anderem TV-Boxen oder Steckdosen. Laut Polizei gibt es keine Hinweise darauf, dass die Hotelbetreiber selbst darin verwickelt sind.

Sondereinheit gegen Kameras auf WCs

Mehr als 4.000 Benutzer sollen die Seite, die das Material ausgestrahlt hat, genutzt haben. Für einen Aufpreis von 45 Franken wurden auch Zusatzleistungen angeboten, wie beispielsweise die Funktion, gewisse Live-Streams mehrmals schauen zu können. Von November 2018 bis März 2019 sollen mit dem Angebot über 5.300 Euro verdient worden sein.

Wie die Polizei weiter sagt, habe es bereits in der Vergangenheit ähnliche Fälle gegeben, "die Live-Übertragung ist jedoch neu".

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Die Zahl der Anzeigen von illegal gemachten Aufnahmen in Südkorea ist von 2012 bis 2017 von 2.400 auf 6.400 gestiegen. Vergangenes Jahr protestierten Tausende Frauen unter dem Motto "My Life Is Not Your Porn" (Mein Leben ist nicht dein Porno) in ganz Südkorea gegen solche Praktiken. Als Reaktion rief man in der Hauptstadt Seoul eine Sondereinheit ins Leben. Sie besteht aus Frauen, die rund 20.000 öffentliche WCs auf versteckte Kameras überprüfen.

Opfer von solchen Videos oder Bildern berichten, verunsichert zu sein und in der Öffentlichkeit stets das Gefühl zu haben, erkannt zu werden. Das sagt eine Computer-Spezialistin, die Betroffenen hilft, ohne die Einwilligung der abgebildeten Person gefilmtes Material aus dem Internet zu entfernen.

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    Getty Images

    (dmo)

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