Österreich

St. Gabriel: Schon wieder Polizeieinsatz im Asylheim

Heute Redaktion
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Das umstrittene Asylquartier.
Das umstrittene Asylquartier.
Bild: Thomas Lenger

Kurz vor Schließung der Asylunterkunft St. Gabriel in Maria Enzersdorf musste die Polizei am Freitag zum dritten Mal in dieser Woche dort für Ordnung sorgen.

Nach dem "Meißel-Mord" und einem Angriff auf Kinder auf einem Spielplatz in Maria Enzersdorf (Mödling, "Heute" berichtete) veranlasste Landesrat Gottfried Waldhäusl (FP) die Schließung der dortigen Asylunterkunft St. Gabriel. Am Freitag musste erneut die Polizei ausrücken. Es war der dritte Einsatz im Asylheim binnen einer Woche, der zweite größere.

Nachdem am vergangenen Montag wie berichtet ein junger Afghane mit einer Eisenstange seinen Betreuer bedroht hatte, drohte am Freitag ein stark alkoholisierter und psychisch instabiler Bewohner aus der Fenster zu stürzen. Betreuer, Polizei und Rettung konnten das mit vereinten Kräften verhindern. Der Bewohner wurde ins Spital gebracht. Ab morgen soll mit der Umsiedlung aller Bewohner begonnen werden.

NEOS-Sprecherin schaute sich St. Gabriel vor Ort an, kritisierte Waldhäusl scharf. "Dass ein seit 26 Jahren bestehendes, in sein Umfeld gut eingebettetes Betreuungsprojekt geschlossen wird, ist reine Symbolpolitik. Wenn 119 Menschen, darunter Schwerkranke und viele Familien mit Kindern, aus Willkür aus ihrem gewohnten Umgeld gerissen werden, dann ist das unmenschlich. Sachlich gibt es jedenfalls keinen Grund, die Vorzeige-Einrichtung zu schließen", so die pinke Fraktionschefin.

(red)