Österreich

St. Pöltner Spital ohne Waschbecken für Patienten

Heute Redaktion
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Neben Wasserschäden und Personalmangel dürften beim Neu(zu)bau des Uniklinikums auch bauliche Mängel vorliegen - auf der Aufnahmestation müssen Patienten zum Waschen in die Spüle.

Das neue St. Pöltner Universitätsklinikum ist das Schmuckstück Niederösterreichs - leider passierten in der jüngsten Vergangenheit immer wieder lästige Gebrechen und einige Baumängel kamen zum Vorschein: Auf der Aufnahmestation muss der Patient in die Spüle zum Händewaschen. "Die Waschbecken für Patienten wurden schlichtweg vergessen", so eine Spitalskraft des St. Pöltner Uni-Klinikums.

Boden kaputt

Und: Ein Teil der Fliesen beim Eingang der Notfallaufnahme muss herausgerissen werden. Grund: Der Boden war fehlerhaft verlegt worden – Wasser, Blut und andere Flüssigkeiten drangen durch. "Im Eingangsbereich senkt sich bereits der Boden. Es muss also im Bereich der Glasfront eine Front entfernt werden, um einen behelfsmäßigen Eingang zu bauen, sodass der richtige Eingang instand gesetzt werden kann", schüttelt ein Insider den Kopf.

Personal fehlt

Die Aufnahmestation ist übrigens noch gar nicht in Betrieb. Grund: Personalmangel. "Und im Bereich der IMCU (Anm.: Abkürzung für Intermediate Care, also Intensivüberwachungspflege) wurde zu eng bzw. schlecht geplant und gebaut", so eine Angestellte weiter." An der Personalsituation habe sich nichts verändert, die Situation sei weiterhin sehr angespannt. "Im Katastrophenfall oder Großenschadensfall würde das schlimm enden", so der Insider weiter.

Wie berichtet hatte erst im April 2019 der Betriebsrat wegen des akuten Personalmangels Alarm geschlagen, sogar einen Brief an die Landeshauptfrau geschrieben. Erst im Jahr 2018 war das Haus C komplett unter Wasser gestanden, im Februar 2019 hieß es im Haus B "Land unter" und im April 2019 war das Haus A an der Reihe ("Heute" berichtete jeweils - mehr dazu hier).

KH Nord und UK St. Pölten

Nationalrat Robert Laimer (SP), selbst St. Pöltner, sagt dazu: "Krankenhaus Nord und Uniklinikum St. Pölten: Beide Häuser strotzen vor High-Tech, aber auf die einfachsten Dinge wurde einfach vergessen."

Berhard Jany, Sprecher der Landeskliniken-Holding sieht dies so: "Die Mängel sind marginal im Vergleich zu anderen Krankenhaus-Großprojekten. Selbst beim Bau von Einfamilienhäusern gibt es mehr Mängel und Beanstandungen", so der Sprecher. Zu den fehlenden Waschbecken meint Jany: "Die IAS ist für Patienten vorgesehen, die kurzfristig akut aufgenommen werden müssen und spätestens am nächsten Tag einer bestimmten Fachrichtung zugewiesen werden. Für die kurze Aufenthaltsdauer ist es daher nicht erforderlich und nicht sinnvoll, Waschbecken im Patientenbereich vorzusehen." Weiters wird die IAS sofort in Betrieb genommen werden, sobald ausreichend qualifiziertes und eingeschultes Personal zur Verfügung steht.

Dass ein Teil des Bodens im Eingangsbereich kaputt ist, bestätigt Jany: "Im Eingangsbereich wird im Rahmen der Gewährleistung des Generalplaners ein Bodenstück saniert. Gleichzeitig wird bei dieser Gelegenheit ein Glasportal als Eingangsmöglichkeit für Großschadensfälle und zur Umgehung des Windfanges ausgebaut. Sämtliche Arbeiten werden in Abstimmung mit der Abteilung durchgeführt und somit ein reibungsloser Betrieb sichergestellt."

Berhard Jany betont: "Und es werden rund um die Uhr Tausende Patienten bestens versorgt und hunderte Ärzte und Pfleger haben mit dem UK St. Pölten wirklich ein hochmodernes Arbeitsumfeld."

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