Politik

VdB schenkt Chinas Präsidenten eine Schijacke

Heute Redaktion
Teilen

Tag 1 des österreichischen Staatsbesuchs im Reich der Mitte. China zeigt Flagge, Österreich seine musische Seite. Ob man in Herzlichkeit zueinander findet, wird sich weisen.

Touchdown! Samstag 8.44 Uhr Ortszeit setzt die "Austroforce One" am Flughafen Peking-Capital auf. Eine halbe Stunde zu früh, der Wind stand günstig. Man kann, muss aber nicht alles für ein Zeichen halten.

Es ist vier Grad kühl, sonnig, der übliche Smog in der Millionenstadt wie weggeblasen. Eine kleine, chinesische Delegation empfängt Bundespräsident Van der Bellen und "First Lady" Doris Schmidauer, Staatspräsident Jinping ist nicht da.

Offiziell beginnt der Staatsbesuch (der größte aller Zeiten, wurde das schon erwähnt?) erst am Sonntag. Zwei Blumenmädchen stehen am Gangway, überreichen Bouquets. Ein paar weitere warten vor dem Airport. Sie wirken etwas verloren zwischen all den schwarzen Staatskarossen.

Dann setzt sich der Tross in Bewegung. Die S12 vom Airport in die Innenstadt ist abgesperrt, alle zehn Meter steht ein Soldat mit dem Rücken zur Fahrbahn. Chinesische und österreichische Fahnen wehen. Das macht was her.

Da will auch Österreich nicht kleckern, sondern klotzt. Neben dem Bundespräsidenten sind vier Regierungsmitglieder (Außenministerin Karin Kneissl, Digitalministerin Margarete Schramböck, Infrastrukturminster Norbert Hofer und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger) mit der AUA Boeing-777 nach Peking mitgeflogen, dazu 170 Manager, Vertreter von Kultur und Wissenschaft, Journalisten. Kanzler Sebastian Kurz – Freitag noch in Salzburg im Wahlkampfeinsatz – folgt in der Nacht auf Sonntag.

Eine Woche lang Bellen, Peng und Pandas

Das Programm der nächsten Tage ist dicht, eine Woche lang dauert die Reise. Österreich hat vitale Interessen im Land der Mitte. Klar, die Wirtschaftsbeziehungen stärken, österreichischen Produkten einen besseren Marktzugang verschaffen, besonders im Umweltbereich, hier hat China Aufholbedarf und Österreich Knowhow. Im Hinblick auf Winter-Olympia in Peking 2022 will man aber auch die Zusammenarbeit im Wintersport verstärken, es soll mehr Direktflüge geben, im Kulturbereich soll es Vereinbarungen über Ausstellungen geben, Koproduktionen in der Filmbranche, Konzerte,...

Samstag nachmittag steht die Besichtigung der Verbotenen Stadt an, am Sonntag folgt das Staatsbankett mit Staatspräsident Xi und seiner First Lady, Professor Peng Liyuan. Als Gastgeschenke bringt Alexander Van der Bellen dem chinesischen Staatspräsidenten ein Teeservice von Augarten mit, dessen Entwurf aus dem 17. Jahrhundert stammt, außerdem erhält Xi eine Skijacke der Firma Sportalm.

Chinas First Lady bekommt eine Musikedition der Wiener Philharmoniker, sowie eine Rose der Firma Swarovski.