Szene

Staatsoper holt Netrebko und Garanca auf die Bühne

In seiner ersten Saison holt der neue Staatsoperndirektor Bogdan Rošcic zehn Premieren und weltbekannte Stars wie Anna Netrebko ins Haus.

Heute Redaktion
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Oscar-Preisträger, Superstars der Opernwelt und neue Gesichter: Die Wiener Staatsoper präsentiert heute ihre neue Spielzeit erstmals im TV. Wegen der Corona-Krise kann die Präsentation – wie berichtet– nicht live vor Publikum abgehalten werden und ist stattdessen heute um 21.30 Uhr in ORF III zu sehen - mit dabei ist auch der neue Staatsoperndirektor Bogdan Rošcic. Neben ihm geben auch der designierte Musikdirektor Philippe Jordan, zugeschaltet aus Paris, sowie der künftige Leiter des Wiener Staatsballetts Martin Schläpfer, per Videoschaltung aus Düsseldorf, Einblicke in die kommende Spielzeit. "Heute" verrät ihnen jetzt schon die Highlights.

Zehn neue Premieren und drei Wiederaufnahmen

Programmatisch werden von der neuen Direktion drei Schwerpunkte gesetzt: Mozart, Wagner sowie jene klassisch gewordenen Opern des 20. Jahrhunderts, die eine Brücke zwischen Tradition und zeitgenössischer Komposition bilden. Parallel zu den zehn neuen Projekten widmet sich die Wiener Staatsoper drei Wiederaufnahmen. Neben den bekanntesten Namen der Opernwelt wie Anna Netrebko, Elna Garanca oder Juan Diego Flórez werden an der Spielzeit viele für die Staatsoper neue Künstler in ihren Haus-Debüts mitwirken, vokal ebenso wie am Dirigentenpult. An dieses kehren in Folge auch vertraute Namen wie Christian Thielemann, Franz Welser-Möst oder Bertrand de Billy zurück.

Fulminanter Saisonauftakt mit "Elektra" und "Don Carlos"

■ 7. September: Premiere Puccinis "Madama Butterfly" Diese poetische, aufsehenerregende Inszenierung des Oscar-Preisträgers Anthony Minghella ("Der englische Patient", "Der talentierte Mr. Ripley"), wird als erste Premiere in Wien von Carolyn Choa neu einstudiert. Asmik Grigorian gibt ihr Staatsoperndebüt in der Rolle der Cio-Cio-San. Ebenso erstmals am Haus zu sehen: Freddie De Tommaso als Pinkerton.

■ 8. September: Wiederaufnahme "Elektra" von Richard Strauss in der Inszenierung von Harry Kupfer. Unter Welser-Mösts Leitung kehrt Doris Soffel als Klytämnestra zurück ans Haus, Ricarda Merbeth singt hier erstmals die Titelpartie, Camilla Nyl und erstmals die Chrysothemis und als Orest gibt der australische Bass-Bariton Derek Walton sein Debüt an der Wiener Staatsoper.

■ 29. September: Wiederaufnahme "Don Carlos" von Giuseppe Verdi. Mit der Titelpartie wird Jonas Kaufmann an der Wiener Staatsoper erstmals eine Verdi-Partie interpretieren, ebenso wie Ildar Abdrazakov als Philippe II.

■ 12. Oktober: Premiere "Die Entführung aus dem Serail" von Wolfgang Amadeus Mozart. Unter der Leitung von Antonello Manacorda singen und spielen unter anderem die Koloratursopranistin Lisette Oropesa in der Rolle der Konstanze sowie das langjährige Burgtheater- und heutige Theater in der Josefstadt-Ensemblemitglied Christian Nickel in der Rolle des Bassa Selim.

■ 25. Oktober: Premiere "Eugen Onegin" von Piotr I. Tschaikowski. In nahezu allen solistischen Rollen geben Vertreter einer jungen Sängergeneration, angeführt vom neuen Ensemblemitglied Tamuna Gochashvili als Tatjana und Andrè Schuen als Onegin, ihr jeweiliges Hausdebüt.

■ 13. Dezember: Premiere "Das verratene Meer" von Hans Werner Henze. Sein Regiedebüt an der Wiener Staatsoper gibt das Regieteam Jossi Wieler und Sergio Morabito (letzterer ab Beginn der neuen Spielzeit auch Chefdramaturg im Haus am Ring).

■ 16. Dezember: Musikalische Neueinstudierung "Der Rosenkavalier" von Richard Strauss. Ein Wiedersehen und -hören mit Krassimira Stoyanova bzw. Martina Serafin als Marschallin.

■ 24. Jänner 2021: "Le Nozze di Figaro" von Wolfgang Amadeus Mozart. In der Wideraufnahme des Mozart-Klassikers singen Andrè Schuen und Federica Lombardi erstmals am Haus Conte und Contessa d'Almaviva und Virginie Verrez erstmals den Cherubino. Als Susanna und Figaro werden die Hausdebütanten Louise Alder und Philippe Sly zu erleben sein.

■ 6. Februar 2021: Premiere "Carmen" von Georges Bizet. Erstmals wird die weltweit als Carmen gefeierte Anita Rachvelishvili diese Rolle an der Staatsoper verkörpern. Weitere wichtige Rollendebüts: Olga Kulchynska, sowie in der zweiten Serie Ensemblemitglied Vera-Lotte Boecker als Micaëla. In Wien zuhause, aber erstmals an der Staatsoper zu Gast ist Dirigent Andrés Orozco-Estrada.

■ 4. März 2021: Premiere "La Traviata" von Giuseppe Verdi. Violetta wird an der Wiener Staatsoper erstmals von der Sopranistin Pretty Yende verkörpert, an ihrer Seite Frédéric Antoun als Afredo. Es dirigiert Giacomo Sagripanti.

■ 1. April 2021: Premiere "Parsifal" von Richard Wagner. Jonas Kaufmann ist als Parsifal zu sehen. In nahezu allen weiteren Partien sind Rollendebüts von in Wien wichtigen Gästen zu erleben: Ludovic Tézier als Amfortas, Georg Zeppenfeld als Gurnemanz, Wolfgang Koch als Klingsor sowie das ehemalige Ensemblemitglied und heutiger Weltstar Elna Garanca als Kundry.

■ 23. April 2021: Premiere "Faust" von Charles Gounod. Juan Diego Flórez wird erstmals den Faust verkörpern. Neben ihm geben mehrere Sänger der jüngeren Generation ihr Staatsoperndebüt: Nicole Car als Marguerite, Adam Palka als Méphistophélès und Boris Prýgl als Valentin.

■ 22. Mai 2021: Premiere "L'incoronazione di Poppea" von Claudio Monteverdi. Nur ein einziges Mal stand eine Oper Monteverdis bisher auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper: Unter Herbert von Karajan und in der Inszenierung von Günther Rennert feierte am 1. April 1963 "L'incoronazione di Poppea" in einer "freien Neufassung" ihre Premiere. 68 Jahre nach seiner Gründung gibt das Ensemble unter der Leitung von Pablo Heras-Casado nun sein Hausdebüt in der Staatsoper. Regisseur ist der 2014 mit dem Goldenen Löwen der

Biennale di Venezia ausgezeichnete Belgier Jan Lauwers.

■ 10. Juni 2021: Premiere "Macbeth" von Giuseppe Verdi. Eine Rolle wie geschaffen für Weltstar Anna Netrebko, die die abgründige Figur der Lady Macbeth erstmals an der Wiener Staatsoper verkörpert.