Politik

Staatsschulden steigen auf gut 80 Prozent des BIP

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:36

Durch die Rettung der Hypo Alpe Adria steigen die Staatsschulden Österreichs heuer erstmals über 80 Prozent des BIP. Laut EU-Kommission werden es 80,3 Prozent sein. Das ist mehr als von ÖVP-Finanzminister Michael Spindelegger errechnet und ein historisches Hoch.

Durch die Rettung der Hypo Alpe Adria steigen die Staatsschulden Österreichs heuer erstmals über 80 Prozent des BIP. Laut EU-Kommission werden es 80,3 Prozent sein. Das ist mehr als von ÖVP-Finanzminister Michael Spindelegger errechnet und ein historisches Hoch.

Noch 2013 lag die Staatsverschuldung bei 74,5 Prozent des BIP. Die EU schließt in ihrer Frühjahrsprognose die Hypo-Bad-Bank in die Bilanz des Bundes mit ein. Nächstes Jahr werden laut den Ökonomen die Kosten für die Bankenrettung wieder sinken und der Schuldenstand auf 79,2 Prozent zurückfallen.

eine Staatsschuldenquote von 79,2 Prozent für heuer veranschlagt. Auch war bereits mit einem Klettern über die 80-Prozent-Grenze im Herbst gerechnet worden, wenn die neuen EU-Regeln zur Anrechnung von ausgelagerten Schulden zur Anwendung kommen.

Budgetdefizit bei 2,8 Prozent

Das Budgetdefizit wird nach Berechnungen der EU-Kommission heuer auf 2,8 Prozent steigen - wegen der Hypo-Abwicklung bestehen hier aber noch Risiken. Sollten Hypo-Vermögenswerte korrigiert werden, würde das zu höheren staatlichen Transferzahlungen an die Bank führen. Gerechnet wird auch mit "zusätzlichen Risiken" durch mögliche weitere Unterstützung für andere Finanzinstitute in diesem Jahr.

Wirtschaft wächst wieder

Die Prognose hält aber auch gute Nachrichten bereit: Das Wirtschaftswachstum soll in der EU anziehen und auch in Österreich heuer und 2015 wieder in Fahrt kommen. 2014 soll das Wachstum in Österreich laut EU-Prognose 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. IHS und Wifo hatten zuletzt 1,7 Prozent Wachstum vorausgesagt. Im nächsten Jahr soll die Wirtschaft laut Brüssel um 1,8 Prozent wachsen.

Binnennachfrage steigt

Basis für das wieder in Fahrt kommende Wachstum ist die Binnennachfrage, glauben die Ökonomen der Kommission. Sie helfe der Wirtschaft stärker als Exporte. Zwar seien keine steigenden Reallöhne zu erwarten, die niedrige Inflation von 1,6 Prozent im laufenden und 1,7 Prozent im nächsten Jahr und ein gestärktes Beschäftigungswachstum deuten aber auf mehr Konsum hin. Auch würden die Unternehmen mehr investieren, und die Bauwirtschaft werde auf die gestiegenen Immobilienpreise mit mehr Tätigkeit reagieren.

Zahl der Arbeitslosen bleibt hoch

, obwohl die Zahl der Beschäftigten durch mehr ältere Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt steigen wird. Die Arbeitslosenrate wird gegenüber 2013 nur von 4,9 auf 4,8 Prozent im laufenden Jahr zurückgehen. Für 2015 prognostiziert die EU-Behörde dann 4,7 Prozent.

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