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Staatsstreich in USA in letzter Minute vereitelt

US-Behörden haben einen Plan zum Sturz der Regierung des Bundesstaates Michigan und zur Entführung der Gouverneurin vereitelt.

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Mehrere Männer wollten die Gouverneurin des Bundesstaates Michigan aus ihrem Ferienhaus verschleppen. Hinter der Operation stecken Hass-Gruppen, die Gretchen Whitmers Corona-Maßnahmen bekämpften.
Mehrere Männer wollten die Gouverneurin des Bundesstaates Michigan aus ihrem Ferienhaus verschleppen. Hinter der Operation stecken Hass-Gruppen, die Gretchen Whitmers Corona-Maßnahmen bekämpften.
picturedesk.com

13 Männer sollen laut FBI die Entführung der Gouverneurin vom US-Bundesstaat Michigan, Gretchen Whitmer, geplant haben. Bei den Verdächtigen handelt es sich offenbar um Corona-Terroristen, die die Gouverneurin wegen «Verrats» vor Gericht stellen wollten. Die Gruppe war der Überzeugung, dass die strikten Ausgangsbeschränkungen, die die Gouverneurin verhängt hatte, gegen die US-Verfassung verstießen.

Was hatten die Corona-Terroristen konkret vor?

Gegen sechs Männer - fünf aus Michigan und einer aus Delaware - wurden auf Bundesebene Strafanzeigen gestellt. Adam Fox, Barry Croft, Kaleb Franks, Daniel Harris, Brandon Casert und Ty Garbin werden beschuldigt, die Entführung geplant zu haben. Gegen sieben Männer ermitteln die Behörden auf Ebene des Bundesstaates wegen Terrorismus und Bandenzugehörigkeit.

Die Festgenommenen standen in Verbindungen zu einer Miliz namens Wolverine Watchmen.
Die Festgenommenen standen in Verbindungen zu einer Miliz namens Wolverine Watchmen.
Reuters

Aus einem veröffentlichten Gerichtsdokument geht hervor, dass die Gruppe mindestens seit dem Sommer Gretchen Whitmer vor den US-Wahlen am 3. November kidnappen wollte. Dafür sollen sie unter anderem ihr Ferienhaus observiert haben.

Wie "The Detroit News" berichtet, sollen die Verdächtigen außerdem Helfer für ihren Plan gesucht haben, in dem sie etwa Nachbarn ermutigten, sich ihnen anzuschließen und «die Botschaft zu verbreiten.»

Wie kam das FBI ihnen auf die Spur?

Die Behörden deckten die Operation der "gewalttätigen Extremisten" - wie Staatsanwalt Andrew Birge sie nannte - Mithilfe von Informanten, verdeckten Ermittlern und geheimen Aufnahmen von Gesprächen auf. Anfang des Jahres war das FBI in sozialen Netzwerken darauf aufmerksam geworden, dass eine Gruppe von Leuten, zu der auch zwei der Festgenommenen gehörten, den «gewaltsamen Sturz bestimmter Regierungs- und Strafverfolgungskomponenten» diskutierte.

Wer sind die Wolverine Watchmen?

Um Unterstützung für ihre Anstrengungen zu bekommen, sprach einer der Verdächtigen eine in Michigan ansässige Miliz namens Wolverine Watchmen an. In einem Telefonat Mitte Juni soll dieser gesagt haben, er benötige 200 Mann, um das Kapitol in der Hauptstadt Lansing zu stürmen und Geiseln zu nehmen, darunter die Gouverneurin.

Derselbe Verdächtige soll bei einer Beobachtungsaktion des Ferienhauses der Gouverneurin im September gesagt haben: "Sie liebt verdammt noch mal die Macht, die sie gerade hat." Whitmer habe "unkontrollierte Macht".

Die Miliz soll in mehreren Bundesstaaten Waffentraining durchgeführt und versucht haben, Bomben herzustellen, erklärte das FBI. Die Behörde hielt nach eigenen Angaben das Training der Gruppierung auf Video fest. Laut der Generalstaatsanwältin von Michigan, Dana Nessel, sollen sieben Mitglieder der Wolverine Watchmen sogar den Beginn eines Bürgerkriegs in den USA vorgehabt haben.

Was hatte Gouverneurin Gretchen Whitmer gesagt?

Gretchen Whitmer hatte in der Corona-Krise diverse Maßnahmen ergriffen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Mehrere Wochen hintereinander zogen Demonstranten vor das Kapitol und warfen der demokratischen Gouverneurin "Tyrannei" vor.

Während einer Protestaktion am 1. Mai drangen bewaffnete Demonstranten in das Gebäude ein. Die Ermittler stellten zwischen den Bemühungen der Festgenommenen und diesem Vorfall aber keine Verbindung her.

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