Politik

Stabil vor Lugner

Heute Redaktion
14.09.2021, 13:48

Politik einmal andersrum gedacht. Bisher zog die ÖVP oft nach verlorenen Wahlen personelle Konsequenzen, jetzt tut sie es schon vorab. In einer Stunde winkte der Parteivorstand gestern resigniert die Personalrochade durch. Zurück bleiben:

Ein Präsidentschafts-Wahlkampf in Scherben – zwei Wochen vor dem Showdown.
Ein neuer Innenminister, der für Vizekanzler und Finanzminister ein rotes Tuch ist.
Ein Parteichef (Mitterlehner, falls es wer vergessen hat), der vorgeführt wurde und eine Personalentscheidung exekutieren durfte, von der er bestenfalls unterrichtet wurde.
Ein eigentlicher Parteichef, Erwin Pröll, der mit bald 70 mächtig ist wie nie. Der Regierungsämter (im Bund, nicht im Land) nach Eigenermessen vergibt. Und der seiner Partei in 48 Stunden vorzeigte, wer Herr nicht nur im Landhaus ist.
Eine ÖVP, die all dem nur fassungslos zuschauen darf und die spätestens jetzt mitten in einer Obmanndebatte ist. Ob die Stimmung in der Partei nun schlecht sei, fragte ich gestern nach der Sitzung einen hochrangigen Funktionär. "Wieso", so die gallige Antwort, "wir liegen doch eh stabil vorm Lugner."

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