Die schweren Unwetter und Überschwemmungen aus der zweiten Septemberwoche sind uns noch lebhaft in Erinnerung. Manchen haben sie alles genommen. Schuld war ein Tiefdruckgebiet, das von Italien über Österreich nach Osteuropa zog und gewaltige Regenmengen brachte. Schwere Überschwemmungen und Muren – vor allem im Norden und Osten Österreichs – waren die Folge.
Forscher der Universität Lausanne (Schweiz) haben nun Gewitter näher untersucht und festgestellt, dass sie in Städten häufiger und heftiger ausfallen als in ländlichen Gebieten. Aber es gibt noch mehr, worin sie sich unterscheiden.
Für die Studie analysierten die Forscher Wetterdaten, die während sieben Jahren in verschiedenen Städten in Europa und den USA aufgezeichnet wurden. Die untersuchten Städte Mailand, Berlin, London, Birmingham, Phoenix, Charlotte, Atlanta und Indianapolis unterscheiden sich zwar in ihrer Größe, ihrem Klima und ihrer Stadtplanung, haben aber alle dieselbe Entfernung zu Bergen und großen Wasserflächen. Beides sind Faktoren, die die Regenmuster beeinflussen.
Es zeigte sich, dass Niederschläge am Land gleichmäßiger verteilt sind als in der Stadt, wo sie konzentrierter ausfallen. Das erhöht die Gefahr für Überschwemmungen. Grund dafür ist, dass Städte wärmer sind als ihre ländliche Umgebung. Das führt dazu, dass Luft aus den umliegenden Regionen in die Stadt strömt, dort aufsteigt und zu Gewitterwolken kondensiert. Verstärkt wird dieses Phänomen laut der Studie durch hohe Gebäude, die als Barriere für die Luftmassen wirken. Ebenso könnte die städtische Luftverschmutzung eine Rolle spielen.
"Die Gefahr von Überschwemmungen könnte sich in Zukunft auch verstärken, da die Städte wachsen und die globale Erwärmung die Stürme weltweit weiter verschärft", wurde Studienautorin Herminia Torelló-Sentelles zitiert.