Österreich

Stadt prüft Lockerung der Wiener Kurzparkzonen

Heute Redaktion
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Wiens Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) überlegt die Lockerung der Kurzparkzonen.
Wiens Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) überlegt die Lockerung der Kurzparkzonen.
Bild: picturedesk

Bereits vergangene Woche forderten die Autofahrerklubs ARBÖ und ÖAMTC die Lockerung der geltenden Regeln. Die Stadt winkte zunächst ab, nun wird aber doch geprüft.

Durch weitreichende Maßnahmen versuchen die Bundesregierung und die Stadt, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren, steigen derzeit viele Wiener von den Öffis auf das eigene Auto um. Darum forderten ARBÖ und ÖAMTC bereits in der vergangenen Woche die Lockerung der Kurzparkzonen-Regelung in Wien. Doch von der Stadt kam die Antwort "aktuell kein Thema".

Hebein kündigt auf Twitter Lösung an

Das dürfte sich nun durch neu gesetzten Maßnahmen aber ändern. Auf Twitter erklärte Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) nun, man arbeite an einer Lösung. Von der Stadt hieß es am Montag dazu, man arbeite daran.

"Ärzte, Pflegepersonal sollen nicht beeinträchtigt sein"

Auf "Heute"-Rückfrage erklärt ein Sprecher Hebeins, dass derzeit "mit Hochdruck an einer sinnvollen Lösung gearbeitet wird". Damit soll vor allem sichergestellt werden, dass all jene, die nun mit dem Auto in die Arbeit fahren – vorrangig Ärzte, Pflegepersonal oder Hilfsdienste – nicht durch Kurzparkzonen beeinträchtigt werden und rasch einen Parkplatz finden.

"Es läuft darauf hinaus, dass wir für die Dauer der Ausnahmesituation entweder die Kurzparkzonen aufheben oder die Überwachung des Parkraums pausieren. Beide Optionen sind im Sinne jener, die jetzt unterwegs sein müssen und im Sinne des Schutzes der Mitarbeiter der MA67. Bereits gestern wurde eine Vereinbarung zwischen der Landespolizeidirektion Wien und Abteilungsleiter getroffen, dass zwei Drittel der für die Parkraumüberwachung zuständigen Mitarbeiter auf Rufbereitschaft zu Hause bleiben. Eine definitive Entscheidung wird heute getroffen", heißt es aus Hebeins Büro.

Autofahrer-Klubs fordern ganztägiges Parken mit 2-Stunden-Ticket

Geht es nach den Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ, so soll künftig in allen Bezirken mit flächiger Parkgebührenpflicht das ganztägige Parken mit der Entrichtung eines Zwei-Stunden-Parkscheins (Wert von 4,40 Euro) möglich sein.

"Dadurch können alle jene, die arbeiten müssen oder unaufschiebbare Erledigungen zu besorgen haben und über ein Auto verfügen, dieses in Wien auch benutzen", so ARBÖ-Landesgeschäftsführer Günther Schweizer.

Durch die bloße Verlängerung der Gültigkeit eines Parkscheins anstatt eines kompletten Entfalls der Gebührenpflicht solle verhindert werden, dass P&R-Anlagen und Garagen nicht mehr benützt werden und es dadurch zu einer Überlastung des öffentlichen Parkraumes komme, ergänzt Ernst Kloboucnik, ÖAMTC-Landesdirektor für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

Als bisher nicht notwendig erachten ARBÖ und ÖAMTC derzeit Änderungen für Geschäftsstraßenregelungen und Lokale, kleinräumige Kurzparkzonen sowie Anrainerparkplätze.