Seit dem Schuljahr 2018/19 läuft in den Wiener Schulen die Umstellung auf externes Küchenpersonal, um eine einheitliche Betriebsführung an allen Standorten zu gewährleisten. Der überwiegende Anteil wird bereits von Externen betreut – nun waren die Aufwärm-Küchen an 27 Schulen an der Reihe – was bei den Betroffenen für Ärger sorgt.
Die über 100 Küchenmitarbeiter, darunter langjährige Bedienstete, werden ihren vertrauten Arbeitsplatz verlieren. Per Schreiben wurden sie Anfang Mai von der Umstellung informiert. Es handelt sich laut MA 56 (Schulen) dabei um Teilzeit-Mitarbeiter, die neben dem Aufwärmen der Mahlzeiten auch alle Vorbereitungen, die Ausgabe des Essens, das Abräumen danach und die tägliche Reinigung der Küchenräumlichkeiten sowie des Geschirrs übernehmen.
"Viele von ihnen haben seit Jahrzehnten mit Herz und Engagement für unsere Kinder gekocht. Sie sind ein wichtiger Teil des Schulalltags, sowohl für Kollegen als auch für Lehrer und vor allem für die Kinder selbst", erklärt ein "Heute"-Leser, der anonym bleiben möchte.
Es sollen beim Abschied nicht nur bei den Mitarbeitern Tränen geflossen sein, sondern auch bei den Schülern und Pädagogen. Für die Betroffenen sei es schwer: "Das Verständnis für diese Entscheidung ist sehr gering – vor allem, wenn man bedenkt, dass sich die Stadt Wien gerne als besonders soziale Arbeitgeberin präsentiert", so der "Heute"-Leser.
Laut dem Info-Schreiben der Stadt Wien verlieren die Betroffenen zwar ihren Arbeitsplatz, aber nicht ihren Arbeitgeber: "Wir möchten betonen, dass alle betroffenen Mitarbeiter*innen weiterhin bei der Abteilung Stadt Wien – Schulen (MA 56) beschäftigt bleiben und es keine Kündigungen geben wird. Es ist uns ein besonderes Anliegen jede*n von ihnen individuell zu beraten und umfassend zu informieren, weshalb wir bereits alle betroffenen Schulen persönlich besucht haben. Darüber hinaus wird es einen weiteren Infotermin in Zusammenarbeit mit der Personalvertretung geben, um über interne Jobmöglichkeiten zu informieren", heißt es in einer Stellungnahme der MA 56, die "Heute" vorliegt.
Für den Verbleib bietet die MA 56 gleich mehrere Optionen an: Demnach können die Mitarbeiter als Raumpfleger und Schulwart arbeiten oder in anderes Berufsfeld der Stadt Wien wechseln. Sollten die Betroffenen unzufrieden mit der Lösung sein, wird auch ein Weggang von der Stadt Wien angeboten.
Die MA 56 rechtfertigt die Maßnahme: "Durch diesen Schritt schaffen wir zusätzliche personelle Ressourcen für die Reinigung und Instandhaltung der Schulen. Dies ermöglicht es uns, das engagierte Team der Reinigungskräfte der Abteilung Stadt Wien – Schulen (MA 56) zu unterstützen und zu entlasten, was zu einer Verbesserung der Qualität in unseren Bildungseinrichtungen führen soll."