Wien

Stadt versichert – Wien hat genügend Geburtenplätze!

Die Ärztekammer übte Kritik an der geplanten Schließung von gynäkologischen Ambulanzen. Nun kontert die Stadt – es gäbe mehr als genügend Plätze.

Heute Redaktion
Die Ärztekammer kritisierte die Schließung von Geburtenabteilungen. Die Stadt betont: Es gibt genug Plätze in Wiens Spitälern.
Die Ärztekammer kritisierte die Schließung von Geburtenabteilungen. Die Stadt betont: Es gibt genug Plätze in Wiens Spitälern.
Getty Images (Symbolfoto)

Für Aufregung sorgte kürzlich die Meldung, dass die Kliniken Hietzing und Landstraße ab 2025 keine Geburten mehr anbieten werden – wir berichteten. Das sei in der Verordnung zum "Regionalen Strukturplan Gesundheit Wien" zu lesen. Scharfe Kritik kam von der Ärztekammer: Bis zu 1.500 Frauen stünden in Wien ohne Geburtsbetten da, hieß es. Nun meldet sich die Stadt zu Wort und beruhigt: Es gäbe "mehr als ausreichend Geburtenplätze in Wien".

Geburtenstationen werden zusammengelegt

Zwar werde das Geburtensystem tatsächlich auf neue Beine gestellt, heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Doch in Hietzing sollen Geburten noch mindestens bis 2030 möglich sein. Dann wird die Station von der Klinik Ottakring übernommen. Die Geburtenstation der Klinik Landstraße soll ebenfalls frühestens in sieben Jahren übersiedeln – in die Klinik Favoriten.

Die Gynäkologie bleibt in beiden Stationen bestehen. Hintergrund ist das Wiener Spitalskonzept, in der eine Neonatologie auf Geburtenstationen vorgesehen ist. Diese wird in den Kliniken Ottakring und Favoriten zur Verfügung stehen. In Vorbereitung darauf wurden in der Klinik Ottakring die Kreißsäle modernisiert und ein zusätzlicher gebaut. In der Klink Favoriten wurde ein neues Mutter-Kind-Zentrum geschaffen.

Erhöhung der Kapazitäten

Derzeit werden rund 85 Prozent aller Geburten in Wien in den Landesfonds-Krankenanstalten, also städtischen oder gemeinnützigen Spitälern, durchgeführt. Der Rest findet entweder in privaten Krankenanstalten, zu Hause oder in anderen Bundesländern statt. Eine Prognose zur Bevölkerungsentwicklung aus dem Jahr 2018 sah einen kontinuierlichen Anstieg der Geburten für die darauffolgenden zehn Jahre vor.

Die Behauptung, 1.500 Mütter wüssten künftig nicht, wo sie entbinden, sei "nicht nur falsch, sondern auch unverschämt", kritisierte ein Sprecher von Stadtrat Hacker auf Twitter. Viele werdende Mütter hätten in Angst am nächsten Tag ihr Spital angerufen. Die Geburtenkapazität wurde erhöht – allerdings nicht nur angepasst an die Prognose, sondern zur Sicherheit um einen Aufschlag von jeweils 2,7 Prozent. Anstatt der benötigten 18.604 Plätze sind laut dem "Regionalen Strukturplan Gesundheit Wien 2025" nun 19.107 Plätze in den öffentlichen Krankenanstalten vorgesehen. Im Vorjahr gab es rund 17.000 Geburten.

Prognosen werden aktualisiert

Die von der Stadt Wien erstellte Bevölkerungs- und Geburtenprognose sah einen Anstieg der jährlichen Geburten auf rund 21.500 im Jahr 2028 vor. Die reale Entwicklung der Geburten in Wien hinkt dieser Prognose derzeit hinterher. So wurden für das Jahr 2021 20.947 Geburten prognostiziert, tatsächlich waren es jedoch 19.359 – um 1.588 Geburten weniger. Aktuell wird die Prognose aktualisiert. Sollte ein höherer Bedarf festgestellt werden, steht eine zusätzliche Erhöhung im Raum.

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