Stadt Wien fordert 6-Punkte-Plan gegen Straßenrennen

Konferenz mit Verkehrsexperten zu dem auch in Wien immer größer werdenden Problem von verbotenen Rennen im Stadtgebiet. In Berlin wurden bereits Raser wegen Mordes verurteilt, das soll auch hierzulande kommen, fordert Sima. Die Stadt Wien will illegale Straßenrennen stärker ins Visier nehmen. Mit einer Videoserie soll nun auf das Thema aufmerksam gemacht werden. In den unterschiedlichen Spots wird insbesondere auf mögliche tödliche Folgen von Straßenrennen hingewiesen. Die Wiener Forderung nach der Schaffung eines eigenen Strafrechtsparagrafen für rücksichtslose Raser wird unterstrichen. "Wer Unschuldige gefährdet oder gar tötet, muss mit Gefängnis rechnen", so die zentrale Botschaft. "Wir wollen die Menschen aufrütteln und vermitteln, dass Extremrasen und Straßenrennen kein Kavaliersdelikt sind, sondern Leben zerstören", so Mobilitäts-Stadträtin Ulli Sima (SP).

Die Stadt Wien legt auch einen Sechs-Punkte-Forderungskatalog gegen Raser und Roadrunner vor. Dieser soll als Resolution auch den Gemeinderat passieren. Die wesentlichen Eckpunkte:
Schon Teilnahme an Rennen wird bestraft
Schaffung eines Straftatbestands „Verbotene Kraftfahrzeugrennen" nach Vorbild des §315d im deutschen Strafgesetzbuch. Die bloße Teilnahme an illegalen Rennen soll demnach bereits zu einer 2-jährigen Haftstrafe führen.
Daten aus Bordcomputer
Standardmäßige Auslesung der elektronischen Fahrzeugdaten bei gerichtlicher Strafverfolgung zur Rekonstruierung des Unfallhergangs – so konnten in Deutschland viele Straßenrennen-Teilnehmer überführt werden.
Tempolimits
Verpflichtende Installation von Geschwindigkeitsbegrenzern auf Kosten der Zulassungsbesitzer bei Fällen von Extrem-Rasen.
Einheitliche Regeln im ganzen Land
Gesamtheitliche Anpassung und Harmonisierung der bereits geltenden Strafmaßnahmen in Österreich, um gezielter und effektiver sanktionieren zu können sowie die Erlassung eines österreichweit einheitlichen Strafkatalogs für Anonymverfügungen und Organstrafverfügungen.
Bessere Zusammenarbeit
Ein bundesweit einheitliches Verwaltungsstrafregister, um Wiederholungstäter in ganz Österreich identifizieren und verfolgen zu können.
Autos beschlagnahmen
Weiterverfolgung der 34. StVo-Novelle inklusive der lange geforderten Möglichkeit der Beschlagnahmung von Raser-Autos. Der Ball wird von der Stadt Wien an den Bund weitergespielt, dieser ist für die Gesetzesverschärfungen zuständig.
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