Wien

Stadt schickt 150 Betten in die Ukraine

"Rasche und unbürokratische Hilfe" kündigte die Stadt Wien anlässlich des Ukraine-Krieges an. Sechs LKWs wurden heute ins Krisengebiet geschickt.

Heute Redaktion
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Bürgermeister Michael Ludwig (re.) machte sich selbst ein Bild von den Hilfsgütern und betonte, die Stadt möchte "der Ukraine und ihren Bewohnern zur Seite stehen."
Bürgermeister Michael Ludwig (re.) machte sich selbst ein Bild von den Hilfsgütern und betonte, die Stadt möchte "der Ukraine und ihren Bewohnern zur Seite stehen."
Sabine Hertel

Sechs LKWs mit 60 Tonnen an humanitären Hilfsgütern traten heute die Fahrt aus Wien nach Lemberg in der Westukraine an. Die Lieferung besteht unter anderem aus 150 Spitalsbetten, 50 Krankentragen, Essgeschirr, Decken und Ultraschallgeräten der Klinik Wien-Ottakring.  Ankommen soll sie am kommenden Montag, 14. März. Für die nächste Woche sind weitere Fahrten geplant. LKWs mit Bekleidung, Decken, Polster und Bettwäsche sowie dringend benötigte Matzratzen werden dann nach Warschau (Polen) gebracht, wo derzeit zahlreiche Geflüchtete aus der Ukraine ankommen.

Covid-Hilfsgüter bereits am Weg

Die aktuelle Lieferung an Hilfsgütern war jedoch nicht die erste. Bereits Ende Februar versandte Wien drei LKWs mit Hilfsgütern nach Kiew und Odessa. Inhalt waren rund 15 Tonnen an medizinischem Material wie FFP2-Masken und Schutzausrüstung für das Krankenhauspersonal. Am 9. März fuhren drei Wägen mit Covid-Hilfsgütern in die Stadt Taraclia im Süden der Republik Moldau. Am 14. März werden sie entladen und von dort weiterverteilt. Laut Information der Österreichischen Botschaft Chisinau flüchteten bisher mehr als 100.000 Ukrainer nach Moldau.

Bürgermeister: "Hilfslieferungen sind unsere Pflicht"

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und der Botschafter der Ukraine in Österreich, Vasyl Khymynets, machten sich selbst ein Bild von den Hilfsgütern und bekräftigten die Wichtigkeit der Maßnahmen: "Als Sitz der UNO und anderen internationalen Organisationen war es für die Stadt Wien immer wichtig, zu vermitteln und sich solidarisch zu verhalten. Wir sind politisch neutral aber nicht werteneutral. Von daher ist es selbstverständlich, dass wir der Ukraine und ihren Einwohnern zur Seite stehen", so der Bürgermeister.

"Hilfslieferungen aber auch Unterstützung von jenen Menschen, die Schutz vor dieser kriegerischen Auseinandersetzung suchen sind uns ein großes Anliegen und Pflicht", sagt Ludwig und betont vor allem die Solidarität der Wiener: "Ich bin stolz Bürgermeister einer Stadt zu sein, in der Solidarität und Zusammenhalt so eindrucksvoll gelebt werden. Die Hilfsbereitschaft der Wiener ist enorm."

Weitere Hilfsmaßnahmen der Stadt Wien

Neben der verstärkten humanitären Hilfe und der finanziellen Unterstützung der NGOs vor Ort errichtete die Stadt ein Ankunftszentrum für geflüchtete Menschen in der Sport & Fun-Halle in der Leopoldstadt. Dort erhalten Ukrainer die nötige Erstversorgung durch Stadt Wien und Hilfsorganisationen sowie Infos zur Orientierung.

Zusätzlich eröffnete das Beratungszentrum im Austria Center Vienna in der Donaustadt, wo Geflüchtete weitere Informationen zu ihrem Aufenthalt bekommen. Vor Ort finden Beratungen, notwendige Abklärungen und eine längerfristige Quartiervermittlung statt.

Zudem gab Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr erst kürzlich weiter Maßnahmen als Unterstützung für Geflüchtete bekannt. So stehen künftig etwa Schulplätze für ukrainische Kinder sowie zusätzliche Webseiten zur Information auf Ukrainisch zur Verfügung.

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