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Stadtchef Ludwig klar für Fiaker in Wiens Innenstadt

Heute Redaktion
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Stadtchef Ludwig ist für Fiaker in der City.
Stadtchef Ludwig ist für Fiaker in der City.
Bild: Helmut Graf

City-Bezirkschef Figl (ÖVP) kann sich ein Fiaker-Verbot für die Wiener Innenstadt vorstellen. Bürgermeister Ludwig ist dagegen. Fiaker seien ein "wichtiges Kulturgut".

Für den Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl (ÖVP), ist ein gänzliches Verbot der Fiaker-Kutschen in der Wiener City "denkbar" – "Heute" berichtete. Ein Hauptgrund seien die Fahrbahnschäden, die durch die Gespanne verursacht werden. Die jährlichen Kosten würden sich auf etwa 720.000 Euro belaufen und müssen aus dem Bezirksbudget gestemmt werden.

Figls Parteikollege, Gemeinderat Manfred Juraczka, verteidigte die Fiaker als wichtiges Kulturgut, das für den Tourismus wichtig sei. Er nahm daher nun die Stadt in die Pflicht. Sie solle für die Kosten aufkommen um einen weiterbestand der Fiakerkultur in Wien zu sichern.

Ludwig: Fiaker sind "wichtiges Kulturgut"

Am Mittwoch bezog nun auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) klar für die Fiaker Stellung: Nicht nur Touristen, sondern auch viele Wiener selbst würden die Fiaker als "wichtiges Kulturgut" schätzen, sagte Ludwig am Rande einer Pressekonferenz mit der Wirtschaftskammer. Er stehe in Kontakt sowohl mit den Kutschern als auch dem City-Chef. "Wir werden da sicher eine gute Lösung finden, dass die Fiaker auch in Zukunft in Wien Bestand haben", so der Stadtchef zur APA.

Zum Thema Kosten hieß es von Ludwig: "Kosten entstehen immer, wenn Straßen benützt werden. Das gilt für alle Verkehrsmittel. Ich bin sicher, dass die Fiaker keine Bedrohung der Straßen im 1. Bezirk darstellen werden."

Auch die Wirtschaftskammer setzt sich für die Fiaker ein: "Die Fiaker prägen seit mehr als 300 Jahren das Wiener Stadtbild und sind eine touristische Attraktion. Die meisten Sehenswürdigkeiten, die von Wien-Besuchern von der Kutsche aus bewundert werden, sind nun mal innerhalb des Rings zu finden - eine Verbannung aus der Innenstadt ist darum abzulehnen", so Gökhan Keskin, Obmann der für das Fiakergewerbe zuständigen WKW-Fachgruppe "Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen". (ck)