Oberösterreich

Stadtpolizeichef stoppt in Freizeit Geisterfahrerin

Der Linzer Stadtpolizeichef Karl Pogutter war auf dem Heimweg, als ihm eine Geisterfahrerin entgegenkam. Er stieg aus und verhinderte Schlimmeres. 

Teilen
Der Linzer Stadtpolizeichef stoppte die Geisterfahrerin auf der A7 bei Dornach.
Der Linzer Stadtpolizeichef stoppte die Geisterfahrerin auf der A7 bei Dornach.
Mike Wolf / LPD OÖ

Der 61-Jährige war mit seiner Frau Samstagnachmittag gerade auf der Stadtautobahn (A7) von der Voestbrücke Richtung Freistadt kommend, als ihm gegen 14 Uhr im Bereich Linz-Urfahr eine Geisterfahrerin entgegenkam. 

Er lenkte seinen Wagen in eine Pannenbucht, stieg aus und signalisierte den nachkommenden Autofahrern die drohende Gefahr – durch das rasche und couragierte Eingreifen verhinderte der Linzer Polizeikommandant Karl Pogutter eine mögliche Katastrophe. Und das alles in seiner Freizeit.

"Frau hat ein wenig geschimpft"

"Es musste ja jemand etwas tun. Deshalb bin ich ausgestiegen. Meine Frau hat aber schon ein wenig geschimpft", lacht Pogutter im Gespräch mit "Heute".

In Freizeitkleidung versuchte er daraufhin die nachkommenden Autos auf die drohende Gefahr aufmerksam zu machen. Und sein Einsatz hat sich auch ausgezahlt. Denn nur Augenblicke danach fuhren zwei Autos fast parallel nebeneinander und blieben vor der Geisterfahrerin stehen. 

Danach konnte diese, laut Polizei-Aussendung eine 85-Jährige aus dem Bezirk Linz-Land, in die angrenzende Baustellenbucht fahren und wenden. "Ich weiß leider nicht, wer die beiden Lenker waren. Aber sie haben sich wirklich vorbildhaft verhalten", lobt Pogutter.

Die Falschfahrerin selbst wollte sich danach auch wieder normal einreihen und weiterfahren. "So nicht", dachte sich Pogutter und stellte sich vor das Auto. "Ich habe sie angehalten. Sie meinte, sie kann sich nicht erklären, wie das passieren konnte. Sie werde natürlich auch die Strafe zahlen", berichtet Pogutter. 

Der Stadtpolizeikommandant wartete dann noch auf das Eintreffen der Kollegen der Autobahnpolizei. 

Einen Kilometer lange Irrfahrt

Laut Polizeibericht war die Pensionistin kurz vor 14 Uhr in Fahrtrichtung Freistadt unterwegs. Kurz vor der Abfahrt Linz-Dornach bemerkte sie, dass sie sich verfahren hatte und nahm die Abfahrt in Dornach. Bei der Ampelkreuzung fuhr sie gerade aus Richtung Universität, wendete zurück zur A7.

Und dann begann die Irrfahrt. Denn die Pensionistin fuhr auf der falschen Richtungsfahrbahn wieder auf die Autobahn auf.

Anschließend folgte eine mehr als einen Kilometer lange Geisterfahrt. Diese blieb dank dem heldenhaften Eingreifen von Karl Pogutter ohne Folgen. "Ich bin eben Polizist und immer im Einsatz. Deswegen sehe ich mich jetzt aber nicht als Held", bleibt der Stadtpolizeichef bescheiden.