Wien

Schüler zeigt Zerstörung durch Bau der Stadtstraße

Auf YouTube will Mario (14) den Wienern und der Stadtregierung zeigen, "wie leer und hässlich" es in der Donaustadt nach Baumfällungen aussieht.

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Ein Wiener Schüler 14 zeigt in einem YouTube-Video, was er von den Baumfällungen durch die Stadt hält.
Ein Wiener Schüler 14 zeigt in einem YouTube-Video, was er von den Baumfällungen durch die Stadt hält.
Privat

Im Februar ließ die Stadt für die Stadtstraße 380 Bäume entlang der Süßenbrunner Straße fällen, wir haben berichtet. Dass 1000 Ersatzplanzungen geplant sind, ist dem 14-jährigen Mario nur wenig Trost. In seinem YouTube-Video "Die Zerstörung von Hirschstetten" macht der Schüler deutlich, was er von dem Vorgehen der Stadtpolitiker hält. "Ich habe das Gefühl, dass 'von oben' immer nur kommt, wie toll die Anwohner das fänden. Ich will zeigen, wie 'toll' es hier wirklich aussieht", so der Schüler zu "Heute"

"Vermächtnis von Ludwig, Sima und Nevrivy"

Zahlreiche Vorher-Nachher-Bilder dokumentieren die Veränderungen rund um Marios Zuhause. "Früher war hier eine wirklich schöne Allee zum Spazieren und man war vor dem Regen geschützt. Jetzt ist es leer und ziemlich hässlich", schildert der 14-Jährige, dem die vielen Bäume deutlich fehlen. Im Abspann seines Videos ist eine klare Botschaft an den Bürgermeister, die Planungsstadträtin und den Bezirksvorsteher (alle SPÖ) zu lesen: "Ein Vermächtnis von Michael Ludwig, Ulli Sima und Ernst Nevrivy".

Mutter fürchtet Hitze und Lärm im Sommer

"Mein Sohn drückt mit dem Video seine Betroffenheit aus. Wir bräuchten im Bezirk mehr Bäume, nicht weniger", so Mutter Nora. Als direkte Anrainerin beschäftigt sie die Stadtstraße massiv. "Ich fürchte mich schon vor dem Sommer. Ohne die Bäume wird es ziemlich heiß werden. Außerdem darf 24 Stunden an sieben Tagen die Woche gebaut werden. Das heißt für uns jahrelang nicht schlafen zu können", so ihre Sorge.

Wenn die Stadtstraße einmal fertig ist, werde sie keine 200 Meter entfernt von einer autobahnähnlichen Straße leben. "Das Märchen von der Verkehrsentlastung wird nicht eintreten. Mehrere Experten sagen voraus, dass die Stadtstraße noch mehr Verkehr bewirken wird", kritisiert die Donaustädterin. Ihrer Meinung nach brauche der Bezirk etwas anderes: "Mehr und bessere Öffis mit kürzeren Intervallen."

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