200 Millionen Euro casht Cristiano Ronaldo pro Jahr. Nur nicht täuschen lassen: Viele heimische Top-Athleten abseits von Fußball und Ski kämpfen ums Überleben. Auch Österreichs stärkste Sportler-Familie: die Borchashvillis.
"Ich wollte aufhören. Dann habe ich eine Reinigungsfirma gegründet, seitdem bin ich stärker", sagt Judoka Adam Borchashvilli zu "Heute". 1.800 Euro betrug sein Gehalt als Heeressportler. "Mit einer Familie kommst du da nicht weit."
Mit Judo verdient der 28-Jährige kein Geld, auch für seinen Sieg zuletzt beim European Cup in Laibach gab es nur einen Händedruck.
Adams jüngerer Bruder Movli warf bereits hin und arbeitete als Nachtportier in einem Wiener Hotel. "Von neun Uhr am Abend bis sechs in der Früh." Dann holte das 120-Kilo-Kraftpaket Bronze bei einem Judo-Grand Slam. "Mein größter Sieg." Jetzt ist er wieder Profi, stemmt beim Bankdrücken 170 Kilo. Kein Wunder: Seine Gegner wiegen bis zu 180 Kilo. "Ich weiß, dass ich jeden schlagen kann", ist er überzeugt.
„Geschenkt wurde uns nie etwas“Adam BorchashvilliJudoka
Wie ihr jüngerer Bruder Magomed kämpfen die Borchashvillis für die Allianz Kukla Galaxy Tigers von Thomas Haasmann. Der amtierende Judo-Meister vermisst in Wien die Unterstützung, will nach Niederösterreich umziehen.
"Disziplin ist unser Erfolgsrezept. Wir kamen als Flüchtlinge, geschenkt wurde uns nie etwas", sagen die Brüder.
Adam startet seine Tage nicht mit Training, sondern als Chef der Putztruppe vor dem Laptop. "Ich teile Mitarbeiter ein, schreibe Rechnungen. Mein erstes Training startet nicht fix um zehn Uhr", erzählt er. "Am Nachmittag mache ich Kundentermine. Dann trainiere ich wieder – rein nach Bauchgefühl. Ich will, aber ich muss nicht. Sport ist nicht mehr alles. Darum bin ich jetzt besser."
In seiner Gewichtsklasse zog es Aaron Fara zu den Wrestlern. "Ich bin kein Showkämpfer", sagt Borchashvilli. "Mich reizt Olympia mehr."