Fussball

Star Alves in Haft, jetzt fordert Ehefrau die Scheidung

Dani Alves sitzt nach schweren Vorwürfen im Gefängnis. Seine Frau Joana Sanz verlangt nun die Scheidung.

Sebastian Klein
Joana Sanz will sich von Dani Alves scheiden lassen.
Joana Sanz will sich von Dani Alves scheiden lassen.
Alessandra Tarantino / AP / picturedesk.com

Im Dezember kickte Dani Alves noch mit dem brasilianischen Nationalteam bei der WM in Katar. Jetzt sitzt der ehemalige Barcelona-Star hinter schwedischen Gardinen.

Dem Fußballer wird vorgeworfen, am 30. Dezember in einer Discothek in Barcelona eine Frau sexuell angegriffen zu haben. Sein mexikanischer Klub UNAM Pumas hat sich vom Spieler getrennt. Er sitzt in Untersuchungshaft, wurde in Katalonien wegen eines angeblichen Verbrechens der sexuellen Aggression festgenommen. 

Ehefrau geht auf Distanz

Jetzt dringt durch, dass auch Joana Sanz, die Ehefrau von Alves, schockiert reagiert und nun die Scheidung fordere. Das 29-jährige Model habe ihren Anwälten mitgeteilt, dass sie sich weigere, ihn im Gefängnis zu besuchen. Die beiden sind seit 2017 verheiratet. In den sozialen Medien hat sie alle gemeinsamen Fotos mit Ausnahme einiger weniger, die zu Werbezwecken aufgenommen wurden, gelöscht.

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    Die Gatten will mit Alves offenkundig nichts mehr zu tun haben. Brisant: Seine Festnahme in Barcelona ereignete sich nur wenige Tage nach dem Tod von Sanz' Mutter.

    Die heftigen Anschuldigungen

    Die Anzeige war Medienberichten zufolge von einer 23-Jährigen erstattet worden, die schwere Vorwürfe erhoben habe. Alves sagte hingegen, er sei an dem betreffenden Abend zwar in der Diskothek gewesen, habe sich aber nichts zuschulden kommen lassen. "Ich weise das zurück. Ich habe mich vergnügt, aber ohne anderen zu nahe zu kommen, und ich habe mich immer rücksichtsvoll gegenüber meiner Umgebung verhalten", sagte Alves dem TV-Sender Antena 3. Er kenne die Frau, die ihn beschuldige, gar nicht.

    Ganz anders klingen die Schilderungen des mutmaßlichen Opfers. Alves und die Frau sollen sich im VIP-Bereich im Club Sutton im Zentrum von Barcelona begegnet sein. Nach ihren Angaben stand Alves hinter ihr, während sie tanzten. Er soll ihr Dinge ins Ohr geflüstert haben, die sie aber nicht verstanden habe, da sie auf Portugiesisch waren. Dann habe der Fußballspieler ihre Hand genommen und auf seinen Penis gelegt. "Er tat es zweimal, das zweite Mal mit viel Kraft, und ich zog (meine Hand) wieder weg. Es hat mich angewidert", erklärte das Opfer in seiner Aussage.

    Die Frau bezeichnet Alves als "sehr hartnäckig". "Lass uns gehen", soll er zweimal zu ihr gesagt haben. Kurz darauf sei der Fußballspieler zur Badezimmertür gegangen und habe die Frau von dort aus gerufen. Das Opfer habe sich Alves genähert, ohne zu wissen, dass er vor der Toilette stand.

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      In ihrer Aussage gab die 23-Jährige an, dass der 39-Jährige die Tür geschlossen habe. Sie habe dann mitgeteilt, dass sie gehen wolle, aber er habe dies nicht zugelassen. "Dann setzte er sich auf die Toilette und zog mich fest an sich heran. Ich habe ihm immer wieder gesagt, dass er aufhören soll und dass ich gehen muss. Er sagte mir nur, dass ich nicht gehen dürfe", sagte die Frau vor Gericht. In ihrer Aussage stellte sie klar: "Ich bestand darauf, dass er aufhört und dass ich gehen müsse, aber er zog mein Kleid hoch und zwang mich, mich auf ihn zu setzen."

      "Ich habe mich gewehrt, aber er war stärker als ich"

      In dem Moment habe Alves sie auf den Boden geworfen und geschlagen. Danach habe er sie zu Oralsex zwingen wollen. "Ich habe mich gewehrt, aber er war stärker als ich. Er schlug mich mehrmals ins Gesicht". Sie hatte solche Angst, dass sie zu ersticken glaubte. Schließlich habe Alves sie vergewaltigt.

      Video: Die Transfer-News

      Auf den Bildern der Überwachungskamera im VIP-Bereich des Clubs sind Alves und die Frau für rund 20 Minuten nicht zu sehen. Laut "El Mundo" gilt die Version des Opfers als "glaubhaft", während die Aussage von Dani Alves zahlreiche Widersprüche aufweist. So soll der Fußballspieler bis zu dreimal seine Version der Ereignisse geändert haben. Alves sagte zunächst, dass er die Frau nicht kenne. Schließlich gab er in einer Erklärung an, dass die beiden einvernehmlichen Sex gehabt hätten. Er habe dies vorher verschwiegen, um das Opfer zu schützen.

      Alves war nach einer Anzeige der Frau einer Vorladung der Polizei in Barcelona nachgekommen und nach einer kurzen Befragung in einer Polizeiwache festgenommen und in das Justizzentrum der Stadt gebracht worden. Es gilt die Unschuldsvermutung. Auf sexuelle Nötigung stehen in Spanien bis zu 14 Jahre Gefängnis.

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