Tiere

Star-Ratte Magawa nach jahrelanger Minensuche gestorben

Erst im Sommer 2021 verabschiedete sich die heldenhafte Ratte in die Tierpension. Jetzt hat "Magawa" mit acht Jahren das zeitliche gesegnet.

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Für seine Verdienste wurde Magawa 2020 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Für seine Verdienste wurde Magawa 2020 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
HANDOUT / AFP / picturedesk.com

Es wäre ein großer Schritt für einen Menschen gewesen – aber ein noch viel größerer war es für eine Ratte. In Kambodscha ist am Wochenende die berühmte und ausgezeichnete Landminen-Spürratte "Magawa" verstorben. "Schweren Herzens teilen wir die traurige Nachricht, dass HeroRAT Magawa an diesem Wochenende friedlich verstorben ist", gab die belgische Wohltätigkeitsorganisation Apopo, bei der der kleine Rattenheld seine letzten Monate verbracht hatte, auf ihrer Instagram-Seite bekannt.

Der kleine Nager galt in seinem Heimatland als ein richtiger Star. 71 Landminen und 38 weitere nicht explodierte Sprengkörper hatte die Riesenhamsterratte in ihrem fünfjährigen Einsatz bis zu ihrer Pensionierung im Sommer 2021 aufgespürt – so viel, wie kein anderer seiner Kollegen. Dafür wurde "Magawa" sogar mit einem Orden ausgezeichnet.

"Höchste Auszeichnung, die ein Tier erhalten kann"

Doch die freie Zeit in Pension konnte "Magawa" leider nicht lange genießen. Bis zuletzt soll er sich noch bester Gesundheit erfreut haben, spielte mit dem gewohnten Enthusiasmus, heißt es. Zum Wochenende begann das kleine Nagetier jedoch langsamer und müder zu werden. Auch das Essen weckte immer weniger sein Interesse.

"Sein Beitrag ermöglicht den Menschen in Kambodscha zu leben, zu arbeiten und zu spielen, ohne Angst haben zu müssen, Leib und Leben zu verlieren. Im September 2020 wurde er offiziell mit der PDSA-Goldmedaille ausgezeichnet - der höchsten Auszeichnung für Tapferkeit, die ein Tier erhalten kann", würdigt die Organisation Apopo "Magawas" Lebenswerk.

Hier ein paar Fakten:
1) "Magawa" konnte ein 200 Quadratmeter großes Minenfeld in nur 20 Minuten absuchen. Ein Techniker mit einem Metalldetektor bräuchte dafür zwischen einem und vier Tagen.

2) Kambodscha ist nach Afghanistan das am zweithäufigsten von Minen betroffene Land der Welt.
3) Sogenannte "HeroRATs" wie "Magawa" erkennen explosive Chemikalien und ignorieren dekontaminierten Metallschrott, was sie zu hocheffizienten Landminendetektoren macht.
4) "Magawa" und seine Kollegen verletzen sich bei diesen Einsätzen niemals, da sie zu leicht sind um eine Mine auszulösen.

Man sei dankbar für den Verdienst, den der mutige Nager in seiner fünfjährigen Zeit als Minenspürratte geleistet hat. 225.000 Quadratmeter wurden von "Magawa" im Alleingang gesäubert. Damit habe er zahlreiche Leben gerettet. Seit seinem Rückzug hat HeroRAT "Ronin" seinen ehrenvollen Platz eingenommen. "Magawa" hatte erst kürzlich im November seinen Geburtstag gefeiert, er wurde acht Jahre alt.

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