Coronavirus

Starkoch will nur noch Geimpfte einstellen

Das New Yorker Edelrestaurant "Eleven Madison Park" sucht einen Sommelier, der die Covid-Impfung bekam. In den USA mittlerweile keine Seltenheit.

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Starkoch Daniel Humm will nur geimpfte Mitarbeiter.
Starkoch Daniel Humm will nur geimpfte Mitarbeiter.
FOTOSWISS / Action Press / picturedesk.com

Der Druck zur Corona-Impfung steigt. In den USA könnte es für Impfverweiger und Impfverweigerinnen bald schwierig werden, eine Stelle zu finden. In Jobausschreibungen verlangen mittlerweile viele Unternehmen eine Impfung, wie die "Welt" berichtet.

So sucht der Schweizer Starkoch Daniel Humm in einem Jobinserat einen Sommelier für sein Edelrestaurant "Eleven Madison Park" in New York. Wer in dem Drei-Stern-Restaurant arbeiten will, muss unter anderem "außergewöhnliche Weinkenntnisse" und den "Nachweis einer Corona-Impfung" mitbringen.

Auch für weitere ausgeschriebene Stellen wie den Dining Room Manager und den Oberkellner ist der Piks eine Voraussetzung. Eine Sprecherin des Restaurants lehnte gegenüber dem "Wall Street Journal" eine Stellungnahme ab. Doch auch andere Firmen verlangen bei der Bewerbung einen Impfnachweis (siehe Box).

100 Dollar und ein Tankgutschein fürs Impfen
Der Schweizer Starkoch Daniel Humm ist nicht der Einzige, der von Stellenbewerbern einen Impfnachweis verlangt. So setzt etwa auch der weltweit grösste Fleischproduzent JBS für mehrere Stellen in den USA voraus, dass zumindest die erste Dosis injiziert wurde. US-Unternehmen dürfen eine Impfung verlangen, solange sie medizinische oder religiöse Ausnahmen zulassen. Allerdings ist es rechtlich heikel, wenn die Vorgesetzten im Vorstellungsgespräch die Gründe für eine Impfverweigerung wissen wollen. Einige Unternehmen versuchen es deshalb mit Anreizen statt mit einer Impfpflicht. Die US-Bahn Amtrak zahlt ihren Lokführern und Kondukteuren zweimal den doppelten Stundenlohn während des Impftermins. Gleich viel gibts bei den 1300 Restaurants von Darden. Die Supermarktkette Kroger zahlt ihrerseits einmalig 100 Dollar und legt einen Tankgutschein dazu.

Eine solche Impfpflicht könnte zum Standard für neue Mitarbeiter werden. "Viele amerikanische Firmen werden auf eine Impfung der Belegschaft bestehen, vor allem solche mit Publikumsverkehr", wird der Medizinrechtler Eric Feldman von der University of Pennsylvania zitiert.

Keine Impfpflicht in Österreich

Ein Impfzwang am Arbeitsplatz wäre in Österreich auch nicht erlaubt. "Nach der aktuellen Rechtslage können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter nicht dazu verpflichten, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen", erklärt AK-Rechtsexpertin Mag. Brigitte Ohr und ergänzt: "In einzelnen Bereichen wie zum Beispiel in der Pflege regelt das Epidemiegesetz aber jetzt schon die Möglichkeit, generell Schutzimpfungen anzuordnen. Für die Gesundheitsberufe spricht die Bioethikkommission von einer dringenden Impfempfehlung, um gewisse Tätigkeiten verrichten zu können. Damit kommt die Impfung einer Art 'Berufsausübungserfordernis' gleich.“ Die Ablehnung der Impfung könne arbeitsrechtlich dennoch zu Konsequenzen führen. "Da generell in vielen Bereichen der Arbeitswelt kein Kündigungsschutz besteht, können Kündigungen jederzeit ohne Angabe von Gründen ausgesprochen werden."

Das Notwehrrecht der Lüge

Allerdings werden Vorgesetzte während des Bewerbungsgesprächs nur in ganz seltenen Fällen nach der Impfung fragen, sagt der Arbeitsrechtsprofessor Thomas Geiser von der Universität St. Gallen. Selbst beim Spitalpersonal würde nur selten danach gefragt, weil die Mitarbeitenden ohnehin die allgemeinen Schutzmaßnahmen einhalten müssten, so dass es nicht auf den Impfstatus ankomme.

Sollte ein Vorgesetzter die Frage unzulässigerweise trotzdem stellen, könne die Bewerbungsperson die Antwort zwar verweigern, dann bestünde aber die Gefahr, dass es eine Absage hagelt. Stattdessen könne auch gelogen werden. Wenn die Arbeitgeberin dann die Wahrheit erfährt, könne sie nichts dagegen unternehmen, weil die Frage nicht zulässig gewesen sei, so Geiser. "Das nennt sich das Notwehrrecht der Lüge."

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com