Österreich hat am Montag, jedenfalls stellenweise, mit Starkregenfällen zu rechnen. Wie von "Heute" berichtet, rechnen Experten mit enormen Niederschlagsmengen. Von bis zu 70 Liter pro Quadratmeter war in früheren Vorhersagen die Rede. "Heute" nahm diese ungewöhnliche Prognose zum Anlass, bei UBIMET-Wetterexperte Michele Salmi nachzufragen.
Michele Salmi: In den kommenden Stunden erreichen zahlreiche Schauer und lokale Gewitter mit Starkregen die Nordalpen. Diese gehen dann in der Nacht auf Dienstag in schauerartigen Starkregen über. Entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis zum Mariazellerland und dem Mühlviertel kommen verbreitet 15 bis 40 l/m² zusammen, stellenweise auch mehr.
Der Schwerpunkt liegt vom Bregenzwerwald über das Außerfern, das Tiroler Unterland und die Salzburger Gebirgsgauen bis zum Salzkammergut. Hier sind oft 25 bis 50 l/m² zu erwarten. Punktuell kann es aber mit Schauern und Gewittern zu noch größeren Mengen kommen.
Auch in der Bundeshauptstadt herrscht Warnstufe Orange. Im gesamten Wiener Stadtgebiet sowie dem unmittelbaren Wiener Umland wird vor "Gewitter und Hagel" gewarnt.
Momentan gelten für die obigen Regionen Akutwarnungen der Stufe orange für Starkregen. Sie bleiben bis in den Dienstagvormittag hinein aufrecht.
Aufgrund der nassen Vorgeschichte und der feuchten Böden kann es in den gewarnten Regionen zu kleinräumigen Überflutungen und Murenabgängen kommen.
Die Auswirkungen werden sich eher in Grenzen halten. Jedoch gilt es wie immer: Im Regen vorsichtiger fahren, falls Keller und/oder Unterführungen unter Wasser stehen, dann sollte man sie unbedingt meiden, egal ob zu Füß, mit Rad oder mit Auto. Hilfe rufen und abwarten/zurückkehren ist immer die beste Lösung.
Die Schneefallgrenze sinkt in der Nacht auf Dienstag vor allem im westlichen Bergland auf rund 2.500 m ab. Ab 3.000 m aufwärts sind um 10-15 cm Neuschnee bis Dienstagmittag in Sicht. Also nein, Schnee ist aktuell eher kein Thema, denn die Temperaturen sind eigentlich nur leicht unterdurchschnittlich und passen ziemlich gut zu einer nassen Sommerphase.
Der Dienstag verläuft noch häufig trüb und unbeständig, doch zum Abend hin trocknet es meist ab und es klart auf. Dann folgen bis inklusive Freitag drei typisch sommerliche Tage. Zwar bleibt die Schauer- und Gewitterneigung vor allem in den Nachmittagsstunden landesweit erhöht, die Sonne lässt sich aber primär in der Südosthälfte lange Zeit blicken. Dabei steigen die Temperaturen auf absolut normale Werte für die Jahreszeit, mit maximal – von Westen nach Südosten – 22 bis 27 Grad in den Niederungen. Am Wochenende zeichnet sich dann aber schon der nächste Sommerdämpfer ab. Mit Eintreffen eines Tiefs aus Nordeuropa wird es neuerlich trüber und nasser, die Unsicherheiten sind aber noch sehr groß.
Nein, der Sommer ist nicht ins Wasser gefallen. Der Juli wird nur leicht unterdurchschnittlich temperiert und extrem nass abschließen. Nach dem extrem heißen und trockenen Juni bilanziert aber der Sommer bislang nach wie vor viel zu warm und etwas zu nass. Die mittelfristigen Modelle deuten zudem für Mitte August auf eine beständigere und allmählich auch wieder heißere Phase hin.
