Politik

Zahl der kriminellen Ausländer nahm 2017 ab

Heute Redaktion
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FPÖ-Innenminister Herbert Kickl
FPÖ-Innenminister Herbert Kickl
Bild: Helmut Graf

Der Kriminalitätsbericht für 2017 wird erst im Frühjahr veröffentlicht. Laut den Rohdaten nahmen die Zahl der Straftaten und der ausländischen Verdächtigen ab.

Bei seinem Antritt als Innenminister der türkis-blauen Regierung hat Herbert Kickl (FPÖ) eine Sicherheitsoffensive sowie eine strenge Asylpolitik angekündigt. Begründet hat er dies mit der hohen Zahl an straffälligen Asylwerbern. Migranten wollte er in einem umstrittenen Sager sogar in eigenen Zentren "konzentrieren".

Kickl bezog sich auf die Kriminalstatistik 2016. Der Kriminalitätsbericht 2017 wird erst in den kommenden Monaten veröffentlicht. Die Rohdaten aber, die offenbar dem "Kurier" vorliegen, deuten eine Trendumkehr an.

10 Prozent weniger ausländische Straftäter

Diesen Zahlen zufolge ist nicht nur die Gesamtkriminalität in Österreich klar zurückgegangen, auch die Zahl der kriminellen Asylwerber sank um rund 10 Prozent. Im Jahr 2016 wurden noch 22.288 Asylwerber als Verdächtige einer Straftat geführt, im Jahr 2017 waren es 20.100, also 2.188 weniger.

Die Gesamtzahl aller 2017 ermittelten Tatverdächtigen ist mit 270.279 nahezu gleich geblieben: 2016 waren es 270.159 Verdächtige. Das Verhältnis zwischen Österreichern und Nicht-Österreichern ist mit 39,1 zu 60,9 Prozent exakt gleich geblieben.

In den Dokumenten des Ministeriums ist laut "Kurier" insgesamt von 509.792 "gerichtlich strafbare Handlungen" die Rede – ein Minus von 28.000 angezeigten Fällen was einem Rückgang von 5,2 Prozent entspricht. Deutliche Rückgänge im großteils zweistelligen Bereich gibt es demnach vor allem bei Raub-, Diebstahl- und Einbruchsdelikten.

Wieder deutlicher Anstieg bei Cybercrime

Eklatante Zuwächse gibt es dafür bei Internetbetrug und Cybercrime. In diesen Bereichen stiegen die dokumentierten Straftaten um 21,6 bzw. 34,8 Prozent an.

Unter den Bundesländern ist die Bundeshauptstadt zwar in absoluten Zahlen weiterhin Spitzenreiter bei den festgestellten Straftaten, verzeichnet aber insgesamt auch den höchsten Rückgang an Verbrechen. Auch in Niederösterreich und dem Burgenland ging die Zahl der angezeigten Straftaten deutlich zurück. (red)