Wien

Statt Heizung soll Plastikfolie in Schanigärten kommen

Die Energiekrise facht die Diskussion über Heizschwammerl weiter an. Für die Wirtschaftskammer wären Schanigärten mit Plastikeinhausung eine Lösung.

Yvonne Mresch
In der Diskussion um Heizschwammerl in Schanigärten plädiert die Wiener Wirtschaftskammer darauf, Schanigärten mit Plastikfolien einzuhausen.
In der Diskussion um Heizschwammerl in Schanigärten plädiert die Wiener Wirtschaftskammer darauf, Schanigärten mit Plastikfolien einzuhausen.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Es wird nicht ruhig rund um die Heizstrahler: Was die Besucher der Wiener Schanigärten diesen Winter warmhalten soll, darüber ist man sich immer noch uneinig. Während manche Gastronomen auf Alternativen wie Decken oder Heizkissen setzen – auch Umweltministerin Leonore Gewessler hatte darauf plädiert – können andere nicht auf die Heizschwammerl verzichten. Ohne sie würde der Umsatz massiv zurückgehen, lautete der Tenor bei einer "Heute"-Umfrage in der City.

Bezirksamt schickt Brief aus

Klar ist: Wer Heizstrahler einsetzt, erhält keine Energiehilfe – und vorab einen Brief des Bezirksamtes mit der Bitte, "aus Umweltschutzgründen darauf zu verzichten". Im Bezirksamt hoffte man zudem, dass die starke Erhöhung der Gebühren zum Umdenken anregt und auf die Energiefresser verzichtet wird. Ein Verbot könne die Stadt nicht aussprechen, das sei Sache des Bundes. Das Bezirksparlament der Inneren Stadt hatte sich im Herbst dennoch geschlossen dafür ausgesprochen.

Wirtschaftskammer schlägt "Plastikeinhausung" vor

Für die Wiener Wirtschaftskammer wäre eine Plastikeinhausung eine mögliche Lösung. "Das wäre im Interesse des Klimas", so der Gastronomie-Fachgruppenobmann Peter Dobcak zu "Heute". Laut der zuständigen Magistratsbehörde MA19 ist das allerdings verboten. "Raumbildende Elemente, Einhausungen und dergleichen sind nicht zulässig. Darunter fällt auch ein Folienvorhang", heißt es auf Anfrage.

Die Wirtschaftskammer möchte nun mit der Stadt in Gespräche treten. "Die Folienabdeckung in Kombination mit Decken wäre ein guter Mittelweg. Aber wir sind uns bewusst, dass es da vor allem in den Bereichen Bauordnung und Stadtbild noch Hürden zu überwinden gibt", so Dobcak. 3.600 Schanigärten gibt es in Wien. Maximal 25 Prozent sprechen sich laut Umfragen für Heizschwammerl aus.

3.600 Schanigärten in Wien

Ein Wiener Gastronom hatte bereits im Herbst die Idee, einen Folienvorhang für seinen Schanigarten zu verwenden – auch er musste sich davon verabschieden. "Es ist eigentlich Energieverschwendung. Wenn wir den Schanigarten mit Folien einhausen, ihn so vor Wind schützen und die Wärme aufhalten könnten, würden wir enorme Kosten sparen – aber als wir das taten, wurde es sofort verboten", sagt er. Die Wirtschaftskammer hofft nun auf Gespräche!

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