Oberösterreich
Stau-Chaos: Kein Ausbau der B1, dafür Rad-Highway
Der staugeplagte Linzer Süden bekommt einen neuen "Rad-Highway". Und: Die Öffis sollen öfter fahren. Die B1 wird nicht ausgebaut.
Im Linzer Süden wird derzeit Wohnung um Wohnung gebaut. Tausende Menschen sollen in Ebelsberg und Pichling künftig in neue Wohnungen und Häuser ziehen. Die Folge ist eine Verschärfung der Verkehrsproblematik.
Schon jetzt ist der Mona-Lisa-Tunnel ein Nadelöhr, an der B1 staut es sich regelmäßig.
Um künftiges Verkehrschaos zu vermeiden, setzt die Stadtpolitik nun auf einen Ausbau und eine Verbesserung der Öffis. Ein Ausbau der B1 ist hingegen nicht geplant. Dafür soll schon bald ein "Rad-Highway" Linz mit St. Florian verbinden.
Auf der Trasse der ehemaligen Florianerbahn trafen sich vergangene Woche der Linzer Bürgermeister Klaus Luger und St. Florians Vizebürgermeister Michael Mollner (beide SPÖ) sowie der SPÖ-Vorsitzende von Ebelsberg, Daniel Höllinger.
"Ich bin der Einladung von Michael Mollner gerne gefolgt, denn ich weiß: die Lösung vieler Herausforderungen im Linzer Stadtverkehr liegt jenseits unserer Stadtgrenzen", so Luger.
Es werde bereits intensiv am Rad-Highway nach St. Florian gebaut, so Luger. Tatsächlich sind seit einigen Wochen schon Arbeiten an der ehemaligen Trasse im Gange.
"Ausbau der B1 ist keine Lösung"
Mollner betont, man suche eine "zukunftsorientierte" Lösung für die Pendler. "In diesem Zusammenhang haben wir uns auch darauf verständigt, dass der Ausbau der B1 keine solche Lösung ist, da er nur noch mehr Verkehr zum Nadelöhr nach Ebelsberg bringt", so Mollner.
Höllinger ist über den Schulterschluss zwischen Linz und St. Florian erfreut: „Der Stadtteil Ebelsberg ist seit jeher aufgrund seiner Lage vom Durchzugsverkehr stark betroffen. Außerdem sind wir ein boomender Zukunftsteil der Stadt, der kontinuierliche Wohnbau ermöglicht leistbares Wohnen für viele, benötigt aber auch Verkehrslösungen".
Bessere Taktung der Stadtbahn
Luger ergänzt: "Eine bessere Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wie eine bedürfnisgerecht getaktete Stadtbahn Süd, werden wir verstärkt gemeinsam forcieren und den dafür nötigen 4-gleisigen Westbahnausbau ab Linz Hauptbahnhof-Ost einfordern, den die ÖBB nun schon seit Jahrzehnten verschiebt und verschiebt."
Idee von Potocnik
Die Idee, auf der ehemaligen Florianerbahn einen Radweg zu bauen, kommt übrigens von den Neos. Vor ziemlich genau drei Jahren, im Oktober 2017, schlug Lorenz Potocnik das Projekt vor. "Ich bin da einmal entlang gewandert und habe mir gedacht, das wäre doch ideal für einen Radweg", sagte er damals gegenüber "Heute" – hier mehr dazu. Die SPÖ nahm den Vorschlag auf, jetzt soll er umgesetzt werden.