Österreich
Steirer mit Plakaten als Kinderschänder diffamiert
Ein Steirer sieht sich mit einer Rufmord-Kampagne konfrontiert: Auf öffentlichen Plakaten wird er als Kinderschänder bezeichnet.
In der Steiermark hängen in Maria Lankowitz, Köflach, Mooskirchen, Söding-St. Johann und Stainz vor Schulen, Kindergärten und an Bushaltestellen Plakate, mit denen vor einem vermeintlichen Kinderschänder gewarnt wird.
Dabei werden neben dem Foto eines Weststeirers auch ein Bild seines Autos, seine Wohnadresse und Marke, Farbe sowie Kennzeichen von drei Autos seiner Familie öffentlich gemacht. Das berichtet die "Kleine Zeitung" am Mittwoch.
"Achtung!!! er ist ein Kinderschänder – #metoo gab mir die Kraft so in die Öffentlichkeit zu gehen, konnte im Internet nicht, weil meine Eltern [...] eine Entschädigung erhielten, und dafür eine Verzichtserklärung der Weiterverfolgung unterschrieben haben. Er hat mich gegen meinen Willen Mißbraucht", ist laut der Zeitung dort zu lesen.
Bis zu fünf Jahre Haft
Das Opfer der Rufmord-Attacke ist fassungslos. Er habe sich sofort mit einem Freund aufgemacht, um die Plakate einzusammeln, so der Mann. Auch die Polizei ist im Einsatz und ermittelt gegen unbekannt wegen beharrlicher Verfolgung und Verleumdung. Der Tatbestand kann mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden.
Eine Strafe droht auch Personen, die entsprechende Postings in sozialen Netzwerken unüberlegt teilen und weiterverbreiten.
Wie die "Kleine Zeitung" schreibt, wird die Familie seit drei Jahren tyrannisiert. Neben anonymen Briefen an die Mutter wurden "Morddrohungen" gegen den Familienhund (Fotos mit Rasierklingen) verschickt und ein Buttersäureanschlag auf die Autos der Schwiegertochter und des Sohnes verübt, der jetzt als "Kinderschänder" bezeichnet wird.
Hinweise werden an die Polizei Köflach erbeten: 059 133-6193.
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(red)