Bereits das Original aus dem Jahre 1812 bietet allerhand Potenzial für eine Schauer-Geschichte, immerhin werden darin die beiden Geschwister Hänsel und Gretel von ihren Eltern in einem dunklen Wald ausgesetzt, treffen dort auf eine kannibalistische Hexe und werden von ihr eingesperrt und gemästet.
Doch nun hat Horror-Großmeister Stephen King, die berühmte Erzählung aus "Grimms Märchen" neu zu interpretieren. "Unterstützung" erhält er dabei von Kinderbuchillustrator Maurice Sendak († 2012), bekannt durch Werke wie "Wo die wilden Kerle wohnen".
Das Besondere: Die Illustrationen von Sendak stammen bereits aus den 1990er-Jahren. Sie wurden ursprünglich als Bühnenbild- und Kostümentwürfe für die Oper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck geschaffen. King, der für seine dunklen und spannungsgeladenen Werke ("Es", "Friedhof der Kuscheltiere") bekannt ist, sah sofort die Parallelen zwischen diesem Märchen und den Themen seiner eigenen Bücher
"Als ich die Bilder selbst sah, beschloss ich, es zu versuchen", so der 77-Jährige. "Zwei seiner Bilder sprachen mich besonders an: Eines zeigte die böse Hexe auf ihrem Besen mit einem Sack entführter Kinder hinter ihr her; das andere zeigte das berüchtigte Süßigkeitenhaus, das sich in ein schreckliches Gesicht verwandelt. Ich dachte: 'So sieht das Haus wirklich aus, ein sündenkranker Teufel, und es zeigt dieses Gesicht nur, wenn die Kinder sich umdrehen.' Das wollte ich schreiben! Für mich war es die Essenz dieser Geschichte und eigentlich aller Märchen: eine sonnige Außenseite, ein dunkles und schreckliches Inneres, mutige und einfallsreiche Kinder. In gewisser Weise habe ich schon einen Großteil meines Lebens über Kinder wie Hänsel und Gretel geschrieben."
Das US-Verlagshaus "Harper Collins" kündigte eine "grundlegende Neuinterpretation" in einer englischsprachigen Ausgabe für den 2. September 2025 an.