Oberösterreich

Sterbehilfe-Krimi in Linz: Toter nahm diese Tabletten

In jenem Fall, bei dem ein 36-Jähriger einem Freund (29) zum Tod verholfen haben soll, wurden nun weitere Details bekannt.

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In dieser Wohnung soll der Linzer seinen Freund umgebracht haben. Weil dieser es wollte, wie der Beschuldigte sagt.
In dieser Wohnung soll der Linzer seinen Freund umgebracht haben. Weil dieser es wollte, wie der Beschuldigte sagt.
W.M.

Er habe es so gewollt, beteuerte Christoph H. (36) auch vor dem Haftrichter. Wie berichtet soll der 36-Jährige seinen Freund Alexander L. (29) in der Wohnung in der Ing. Stern-Straße auf dessen Wunsch getötet haben.

Der mutmaßliche Täter soll dem späteren Opfer Tabletten besorgt haben. Wie aus dem Umfeld zu hören war, dürfte es sich um starke Mittel, die etwa bei Schizophrenie verschrieben werden, handeln. Bestätigt konnte diese Meldung aber noch nicht werden.

Die Tabletten habe er selbst eingenommen. Da die Mittel aber nur zur Benommenheit und nicht zum Tod führten, hat der laut Polizei dem 29-Jährigen den Polster auf das Gesicht gedrückt und ihn damit erstickt.

Mehrere Selbstmordversuche

Was bisher bekannt wurde, ist, dass der Tote arbeitslos war und der Beschuldigte sich bereits in Frühpension befand. Die beiden sollen schon länger befreundet gewesen sein. Laut Polizei sollen die beiden psychisch krank sein. Es ist ebenfalls die Rede davon, dass beide schon mehrere Selbstmordversuche unternommen haben sollen.

Die Leiche wird laut derzeitigem Stand am Dienstag obduziert. Laut Staatsanwältin Ulrike Breitender könnte heute Nachmittag ein Ergebnis vorliegen. 

Der 36-jährige Linzer, der selbst die Polizei informierte, sitzt derzeit in der Justizanstalt Linz. Die U-Haft wurde bereits verhängt. 

Kann der Beschuldigte das Töten auf Verlangen (Strafrahmen: Bis zu fünf Jahre) nicht beweisen, droht sogar eine Mordanklage mit bis zu lebenslanger Haft. "Die Ermittlungen laufen noch. Aber laut derzeitigem Stand gehen wir nicht von Mord aus", so Breiteneder zu "Heute".

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