"Kompletter Realitätsverlust"

Sterben statt Kleben: Klima-Aktivisten stellen sich tot

Sonntag statt Montag, Sterben statt Kleben: Aktivisten haben ausnahmsweise nicht zu Wochenbeginn demonstriert. Auch die Art des Protests war anders.

Oberösterreich Heute
Sterben statt Kleben: Klima-Aktivisten stellen sich tot
Die Demonstranten mobilisierten im Linzer Bergschlösslpark gegen die Baustelle für die Umfahrung Westring.
Extinction Rebellion

Erst vergangenen Montag hatten Vertreter der "Letzten Generation" für Aufregung gesorgt: Sie brachten den Verkehr in Attnang-Puchheim (Bez. Vöcklabruck) zum Stillstand. Eine wichtige Straße wurde komplett blockiert.

Wegen des morgendlichen Berufsverkehrs kam es in der Stadt laut Polizei zu "massiven Staus". Die Bezirkshauptmannschaft ließ die Versammlung auflösen. Einsatzkräfte entfernten die Demonstranten, die keinen Widerstand zeigten, von den Schutzwegen und trugen sie von der Straße.

Die-In statt Sit-In

Die Aktion heute, Sonntag, in Linz war an sogenannte Sit-Ins angelehnt, bei denen im Sitzen protestiert wird: Die Organisation "Extinction Rebellion" hatte ein "Die-In" abgehalten. Passend zum Trauermonat November legten sich rund 30 Aktivisten auf schwarzen Müllsäcken neben Holzkreuze und spielten tot.

Mit der angemeldeten Kundgebung "Rettet den Bergschlösslpark" protestierten sie gegen die Großbaustelle für die Errichtung der neuen Umfahrung Westring. Das Ziel: aufzeigen, was passiert, wenn Bäume dem Projekt zum Opfer fallen.

Der Vorwurf von Klimakämpfer Christian Leckschmid: "Teils nicht gezählte Unterstützungserklärungen und fadenscheinige Regelungen machten es möglich, dass 10.000 Unterschriften noch immer zu wenig sind, um den demokratischen Willen der Bürger zu akzeptieren." Er spielte damit auf angebliche Unregelmäßigkeiten bei einer Volksbefragung an.

"Kompletter Realitätsverlust"

Laut Extinction Rebellion seien die Kosten für den Westring um 60 Prozent auf 1,19 Mrd. Euro gestiegen. "Ein Zeugnis von komplettem Realitätsverlust in der aktuellen Klimakrise", so die Kritik. Neben immensen Stauauswirkungen und Schadstoffbelastungen nehmen man den Linzern mit dem Bau unwiederbringlich ein Stück Natur.

Die Aktivisten wollen jetzt alle Unterschriften dagegen erneut sammeln. Hier kann man sich eintragen. 

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg
    red
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