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Stichwahl in der Türkei fix – Erdogan verfehlt Mehrheit

Nach der Präsidentschaftswahl in der Türkei kommt es zu einer Stichwahl. Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan verfehlte die absolute Mehrheit.

Heute Redaktion
Nach 20 Jahren an der Macht muss sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erstmals einer Stichwahl stellen.
Nach 20 Jahren an der Macht muss sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erstmals einer Stichwahl stellen.
REUTERS

Nach 20 Jahren an der Macht muss sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erstmals einer Stichwahl stellen. Er verfehlte in der ersten Runde der Präsidentenwahl die absolute Mehrheit, wie die Wahlbehörde am Montagnachmittag in Ankara mitteilte.

Stichwahl am 28. Mai

Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu lag nach dem vorläufigen Endergebnis knapp hinter ihm, womit keiner der beiden Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen erhielt und es am 28. Mai in die Stichwahl geht.

In der ersten Runde erhielt Erdogan 49,51 Prozent der Stimmen, Kilicdaroglu kam auf 44,88 Prozent. Der Ultranationalist Sinan Ogan lag abgeschlagen auf dem dritten Platz.

Erdogan bei Türken in Österreich deutlich voran

Bei den wahlberechtigten Türkinnen und Türken, die in Österreich leben, liegt Erdogan aber deutlich voran. Auf den amtierenden Präsidenten entfielen nach Auszählung von 97,14 Prozent der Wahlurnen knapp 72 Prozent der Stimmen, Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu erhielt nur knapp 26 Prozent.

Auch in Deutschland entfielen auf den Amtsinhaber beim Stand von knapp 98 Prozent der ausgezählten Wahlurnen knapp zwei Drittel der Stimmen. 

Die Türkei-Wahl galt als richtungsweisend und wird weltweit mit enormen medialem Interesse verfolgt. Sollte Erdogan erneut gewinnen, wird befürchtet, dass das NATO-Land noch autokratischer werden könnte.

Der 74-jährige Kilicdaroglu hingegen verspricht die Rückkehr zu einem parlamentarischen System sowie zur Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

    Das Rennen um das Präsidentenamt zwischen Amtsinhaber Erdogan und seinem Herausforderer Kilicdaroglu war knapp – und geht wohl in eine zweite Runde. Für Erdogan ist das Ergebnis ein Rückschlag. Aber auch die Opposition blieb unter ihren Erwartungen.
    Das Rennen um das Präsidentenamt zwischen Amtsinhaber Erdogan und seinem Herausforderer Kilicdaroglu war knapp – und geht wohl in eine zweite Runde. Für Erdogan ist das Ergebnis ein Rückschlag. Aber auch die Opposition blieb unter ihren Erwartungen.
    OZAN KOSE / AFP / picturedesk.com
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