Politik

Stichwahl zum Bundespräsidenten: Was bisher geschah

Heute Redaktion
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Der erste Wahlgang am 24. April 2016 gewann Norbert Hofer klar vor Alexander Van der Bellen. Irmgard Griss lag relativ knapp hinter ihm auf Platz 3, die beiden Kandidaten der Regierungsparteien mussten grobe Verluste einfahren. Weil keiner der Kandidaten eine absolute Stimmenmehrheit erzielen konnte, mussten die Österreicher erneut wählen: Vier Wochen später kam es zur Stichwahl zwischen Hofer und Van der Bellen.In der Stichwahl am 22. Mai konnten beide Kandidaten - Hofer sowie Van der Bellen - fast alle ihre Wähler vom April erneut mobilisieren. Die"Stammwähler" trugen so etwas weniger zum Gesamtergebnis bei. Die Wahlbeteiligung lag mit 72,7 Prozent sogar höher als im ersten Wahlgang (68,5 Prozent). Laut ORF/SORA-Wählerstromanalyse wechselten zwar einige wenige Wähler direkt zwischen Hofer und Van der Bellen - die größten Zugewinne kamen aber von den Wählern der bereits ausgeschiedenen Kandidaten. Hofer erhielt relativ viele Unterstützer von Lugner-Wählern, Van der Bellen punktete bei Wählern von Irmgard Griss (Unabhängig)  und Rudolf Hundstorfer (SPÖ) deutlich stärker. Die Stimmen von Andreas Khol (ÖVP) teilten sich auf beide Kandidaten auf.Für das Ergebnis der Stichwahl relevant waren für beide Kandidaten jene Wähler, die am ersten Wahlgang nicht teilgenommen hatten: Hofer gewann rund 130.000 Stimmen dieser früheren Nichtwähler, Van der Bellen allerdings gut 200.000 - was ihn knapp auf den ersten Platz hievte.Das Ergebnis war extrem knapp, zwischen beiden Kandidaten lagen am Ende 30.863 Stimmen oder rund 0,7 Prozentpunkte.Besonders auffällig: der Unterschied zwischen Hofer und Van der Bellen bei den Ergebnissen zwischen städtischen und ländlichen Regionen.Norbert Hofer hatte vor allem abseits der größeren Städte Erfolg und war vor allem im Südosten - in Teilen Kärntens, der Steiermark und des Burgenlandes - verhältnismäßig stark.Alexander Van der Bellen erhielt hingegen vor allem in städtischen Gebieten und im Westen mehr Wählerstimmen.Besonders gut schnitt Van der Bellen bei Briefwählern ab: Vergleicht man die rein im Wahllokal abgegebenen Stimmen mit den reinen Briefwahl-Stimmen, zeigt sich, dass er in praktisch jedem Bezirk bei den Briefwählern vorne lag.Für die FPÖ war die Briefwahl der Angelpunkt die Wahl anzufechten. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) beanstandete konkret in 11 Bezirken (insgesamt in 14) das formale Vorgehen der Wahlbehörden.Der VfGH hob deshalb (allerdings nicht nur) das Ergebnis schließlich auf, die Stichwahl muss wiederholt werden - am 4. Dezember findet, nach einer zwischenzeitlichen Verschiebung dank Kleberungemach, diese Wiederholungswahl statt.