Welt

Störfall in Schweizer Atomkraftwerk

Heute Redaktion
Teilen

Eine Panne im dienstältesten Atomkraftwerk der Welt hat eine Reaktorabschaltung nötig gemacht. Einer der beiden Reaktoren des 42 Jahre alten Schweizer Kraftwerks Beznau wurde am Freitagabend abgeschaltet. Nach Angaben der Betreiberfirma Axpo gab es eine Störung an einer der beiden Hauptpumpen.

Laut der Aufsichtsbehörde ENSI (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat) bestand keine Gefahr. In der Umgebung des Atomkraftwerks sei die Radioaktivität nicht gestiegen. Der zweite Reaktor ist nach Angaben der Betreiberfirma nicht von der Störung betroffen und arbeitet weiterhin stabil.

Das Atomkraftwerk Beznau steht auf einer künstlichen Insel im Fluss Aare. Es läuft seit September 1969. Nachdem ein noch älteres Atomkraftwerk Anfang des Jahres abgeschaltet wurde, ist Beznau derzeit das AKW, das seit längstem in Betrieb ist. Nur wenige Wochen jüngere Atomkraftwerke stehen in den USA und Indien.

Im Internet betont Axpo, das Atomkraftwerk werde seit Bestehen laufend nachgerüstet. "So sind die Sicherheitsvorkehrungen im Kraftwerk Beznau auf dem gleichen Stand, wie sie heute in neuen Kraftwerken verbaut werden."

Schweizer Sozialdemokraten und Grüne forderten zuletzt vor zwei Wochen die Abschaltung der beiden Reaktoren Beznau I und II. Es bestünden Zweifel an der Sicherheit der Anlagen.

Axpo teilte mit, beim Herunterfahren des Kraftwerks sei aus dem nichtnuklearen Teil der Anlage Dampf abgelassen worden. Nach der Störung am Wellendichtungssystem habe die Betriebsmannschaft den Reaktor "präventiv manuell abgeschaltet". Für die Reparatur der Pumpe müsse die Anlage abgekühlt werden. Dies werde mehrere Tage dauern.

APA/red