Politik

Strache für Botschaft Österreichs in Jerusalem

Heute Redaktion
Teilen
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.
Bild: Sabine Hertel

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache steht einer Verlegung der österreichischen Botschaft nach Jerusalem etwas abgewinnen, will aber "keine Alleingang".

Geht es nach FPÖ-Chef Strache, soll die österreichische Botschaft in Israel, derzeit in Tel Aviv angesiedelt, nach Jerusalem verlegt werden, erklärt er in der Sonntagsausgabe des "Kurier". Aufgrund der Neutralität wolle er dabei aber keinen Alleingang unternehmen. "Ich kann dem Wunsch Israels etwas abgewinnen, weil viele politische Vertreter sagen: Unsere Hauptstadt ist Jerusalem, dort ist der Sitz der Knesset", so Strache.

Und weiter: "Es wäre auch unser Wunsch, dass dort die Botschaften angesiedelt sind, wie es weltweit üblich ist. Doch wir Österreicher als neutrales Land haben darauf zu achten, keine Alleingänge zu unternehmen, sondern in der EU einen Gleichklang zu finden - mit einer Tendenz."

"Das muss sich ändern"

Zurückhaltender zeigte sich Strache bei der Kritik der Europäischen Union an der Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, die amerikanische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Er betonte dahingehend, dass der Nahost-Konflikt schon seit Jahrzehnten schwele und Friedensvermittlungen nicht erfolgreich gewesen seien. "Das muss sich ändern", so Strache.

Strache nützte die Aussagen auch, um einmal mehr Stimmung für Karin Kneissl als mögliche künftige Außenministerin Österreichs zu machen. Als "weiblicher Kreisky" bezeichnete der FPÖ-Chef die Publizistin, die "eine großartige Persönlichkeit" sei und für Österreich, Akzeptanz und Vermittlung im Ausland werben könne. "Kneissl wird im In- und Ausland geschätzt, sie kann neben Arabisch auch Hebräisch."

Aufregung wegen Demo

In Wien demonstrierten am Freitag hunderte Teilnehmer vor der US-Botschaft gegen die umstrittene Entscheidung zu Jerusalem. Zeugen berichten dabei von skandalösen Gewaltaufrufen, "Schlachtet die Juden" soll dabei zu hören gewesen sein. Hier hat die FPÖ eine Anzeige angekündigt. (red)