Politik

Strache: Asylanträge auch in Lagern nicht möglich

Asylanträge sollen künftig nicht mehr auf EU-Boden gestellt werden können. Aber auch nicht in "Hotspots" in Afrika.

Heute Redaktion
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Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ)
Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ)
Bild: Thomas Lenger

Große Verwirrung herrscht derzeit um Österreichs Plan, dass Asylanträge nicht mehr auf EU-Territorium gestellt werden sollen. Ein informelles Papier im Zusammenhang mit dem EU-Ratsvorsitz legt das nahe.

Strache verwirrt

Im Papier steht, dass Asylanträge künftig nur noch in "Hotspots" außerhalb der Europäischen Union gestellt werden sollen. Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) widerspricht dem bei einem Telefonat mit "Ö1".

Wo denn nun?

Strache erklärte, dass seiner Vorstellung nach auch auf den angedachten "Anlandeplattformen" in Arika keine Asylanträge gestellt werden sollen. Denn das würde ja erneut eine Anziehungskraft für Schlepper bedeuten.

Zusammengefasst: Weder auf EU-Territorium noch in den eigens geschaffenen "Hotspots" soll es möglich sein, Asylanträge zu stellen. Aber: wo sollen Schutzbedürftige das dann tun können?

"Das ist das Diskussionsfeld, das offen ist", sagt Strache. Er denke an Botschaften oder andere diplomatische Vertretung vor Ort. Da es jedoch in vielen Krisengebieten keine solchen Botschaften oder diplomatischen Vertretungen mehr gibt, scheint das nahezu unmöglich.



Wirtschaftszuwanderung stoppen

Ohne eindeutige Antwort auf die Frage, wo denn nun Asylanträge gestellt werden können und sollen, spricht Strache weiter. "Selbstverständlich" könne man die vielschichtigen Probleme anderer Kontinente nicht dadurch lösen, dass man den Transfer nach Europa organisiert. "Damit transferieren wir Krisen und Probleme", so der Vizekanzler.

Menschen, die vor Tod und Verfolgung flüchten außer Acht lassend, betont Strache sein Hauptaugenmerk: Man müsse die "Massenmigration aus Wirtschaftsgründen" stoppen. Deshalb sei auch die Schließung der Mittelmeerroute ein wichtiges Ziel. (red)