Politik

Strache mit Lungenentzündung im "Bürgerforum"

Heute Redaktion
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Die Chefs der sechs Parlamentsparteien diskutierten gestern mit 300 Bürgern live im "Bürgerforum" - wobei die Bürger eher weniger zu Wort kamen. Ein Gong zur Redezeitbegrenzung wurde übergangen.

. Ein Gong zur Redezeitbegrenzung wurde übergangen.
Trotz Lungenentzündung und kolportierter Antibiotika-Kur ließ sich FP-Chef Strache den Auftritt gestern nicht entgehen. Fit war er nicht – hielt aber durch und war der einzige Politiker, der sich einigermaßen an den lauten Gong hielt, der Antworten auf eine Minuten begrenzen sollte. Vor der Sendung ließ der ORF erheben, was die Menschen am meisten bedrückt.

Das "Sorgen-Ranking":

1. Einkommen reicht nicht

2. Pensionen nicht sicher

3. Kriminalität und Sicherheit

4. Pflege im Alter

5. Wohnen nicht mehr leistbar

6. Arbeitslosigkeit

Um diese Themen drehten sich auch die Fragen der Zuschauer, was Reinhold Mitterlehner erzürnte: "Warum haben sie nichts Positives abgefragt", warf er Moderator Resetarits vor.

Dessen Replik: "In Russland gibt es Sendungen, wo alle nur positiv antworten." Zum von den Gästen heftig kritisierten Streit in der Regierung beschwichtigte Kanzler Kern: "Bei allen Problemen leben wir in einem phantastischen Land!" Mitterlehner ortete "zu wenig Optimismus".

Grünen- Chefin Eva Glawischnig bekam Applaus für ihr Statement: "Wir Politiker sind Angestellte der Österreicher und sollten nicht streiten!" Nicht nur von der Opposition, sondern auch von den Bürgern mussten sich Kern und Mitterlehner einiges anhören: "Bei finanziell Schwachen wird gekürzt, das ist unfair!" Oder: "Wer arbeitet, wird bestraft" und "Asyl nur für Familien", waren nur einige der Wortmeldungen. Kanzler Kern abschließend: "Jeder der behauptet, er hat einen Zauberstab und kann jedes Problem lösen, kann es nicht."