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Strache spaltet Serbien mit Kosovo-Sager

Heute Redaktion
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Strache fachte wieder eine Diskussion an.
Strache fachte wieder eine Diskussion an.
Bild: picturedesk.com

Der Vizekanzler meinte, dass Kosovo weiterhin ein Teil Serbiens sei. Das ließ die Wogen am Balkan hochgehen. Einige stimmen Strache zu, viele sind entsetzt.

Anfang der Woche war Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) auf Staatsbesuch in Serbien. Den Eklat gab es jedoch schon vor der Abreise. Da soll er gemeint haben, dass Kosovo "zweifelsohne Teil Serbiens" sei. Das gab die Zeitung "Politika", die mit dem Vizekanzler ein Interview führte, so wieder.

Diese Aussage fachte die ewige Diskussion um den Balkan-Staat erneut an. Die serbische Bevölkerung ist geteilter Meinung. Nicht wenige befürworten die Meinung von Strache und meinen: "Ehrlich und Mutig! Er hat das gesagt, was sich unsere Politiker nicht zu sagen trauen. Bravo Strache.", liest man in den Kommentaren vom serbischen Medium "b92". Genauso viele sind aber der Meinung, dass der Vizekanzler ein "klassischer Populist" sei, der in Wahrheit gar nicht so denkt. So würde er in Österreich "gegen Türken und den Islam hetzen, um an die Stimmen der Serben zu kommen", meint ein User.

Kneissl stellt sich quer

Im serbischen Außenminister, Ivica Dacic, hat Strache einen Fan gefunden: "Meine volle Hochachtung. Das serbische Volk verdankt Ihnen einiges. Wir haben das Recht selbst zu entscheiden, wen wir lieben und zwar denjenigen, der uns auch liebt.", meinte er in einer Rede.

Die eigene Partei scheint jedoch nicht so ganz hinter den Aussagen des Vizekanzlers zu stehen. Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) beeilte sich zu betonen, dass für sie die Anerkennung des Kosovo durch Österreich außer Zweifel steht. "Das ist eine unumstößliche Tatsache, das ist so und kann nicht geändert werden", sagte Kneissl am Montag gegenüber der APA.

In einer Aussendung am Samstag legte die Außenministerin nach: Sie gratulierte dem Kosovo zum 10. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. "Wir sind dem jüngsten Staat Europas freundschaftlich verbunden und wünschen ihm auch in den kommenden Jahren alles Gute", meinte sie zu dem Jubiläum.

(slo)