Politik

Strache watschte 100 Minuten lang alle verbal ab

Heute Redaktion
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FPÖ-Chef Heinz-Christian stellte in seiner um die 100 Minuten langen Rede beim "Ascherfreitag" erneut den Kanzler-Anspruch. Und auch für die bevorstehende Wahlgängen in den Bundesländern gab er sich optimistisch. SPÖ, ÖVP, Grüne, Stronach und die EU wurden fast zwei Stunden lang fertig gemacht.

FPÖ-Chef Heinz-Christian stellte in seiner um die 100 Minuten langen Rede beim "Ascherfreitag" erneut den Kanzler-Anspruch. Und auch für die bevorstehende Wahlgängen in den Bundesländern gab er sich optimistisch. SPÖ, ÖVP, Grüne, Stronach und die EU wurden fast zwei Stunden lang fertig gemacht.

Strache, der in einer Lederhose aus Kärnten auftrat, bezeichnete sich als Patriot und erklärte: "Patrioten sind keine Nazi-Idioten". Er lasse es nicht zu, dass die FPÖ dauernd verunglimpft werde. Der "positive Patriotismus" sei ein Zukunftsmodell für Österreich und die europäischen Vaterländer. 2013 werde für die Freiheitlichen eine große Herausforderung. Die Partei werde sie meistern, weil sie auf der Seite der Bürger stehe. Das Duell der nächsten Nationalratswahl werde Strache gegen Faymann heißen.

Faymann sei eine "Zumutung"

Dem SPÖ-Bundeskanzler las er die Leviten, unter anderem wegen der Budgetverhandlungen mit der EU. Faymann sei die "größte Zumutung, die Österreich je erlebt hat". Strache stellte in Aussicht, dass es für ihn auf europäischer Ebene auch Alternativen gebe: den Austritt aus dem Euro oder überhaupt aus der EU. Die Europäische Union sei eine Mogelpackung: Wo Demokratie draufstehe, sei Diktatur drinnen. Die Feststellung "Ohne Leistung kein Erfolg" stimme, wenn man die Regierung ansehe: Gemeinsam mit der ÖVP bilde die SPÖ ein "Jammerbild". Jeder einzelne Minister sei eigentlich gescheitert. So gesehen sei diese Regierung ein "Scheiterhaufen".

BZÖ sei "Abfall"

Auch den anderen Oppositionsparteien sprach Strache jede Qualität ab. Die Grünen dienten nur für ein "Packelbündnis" zur Beschaffung von Mehrheiten bei Abstimmungen im Verfassungsrang. Das BZÖ sei schon ein "Abfallprodukt" gewesen. Beim Team Stronach handle es sich um ein "Abfallprodukt von diesem Abfallprodukt".

Pröll die "Glatze polieren"

Für die bevorstehenden Wahlgänge in den Bundesländern sieht der FPÖ-Chef in Niederösterreich die Zeit des "Absolutismus" enden. Landeshauptmann Erwin Pröll (V) gehöre "ordentlich die Glatze poliert". In Tirol gehe es darum, Landeshauptmann Günther Platter (V) "noch platter zu machen, als er es eh schon ist". In Salzburg würden die Verantwortlichen von SPÖ und ÖVP für das Zocken mit Steuergeld bei der Wahl "abgestraft", ist Strache überzeugt. In Kärnten lobte er Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) als "Landesvater", weil er die Interessen der Bürger vertrete. Das Kärnten-Bashing müsse ein Ende haben. Rot-Grün in Wien sei kein Zukunftsmodell für Österreich, sondern eine "gefährliche Drohung".

Votivkirche als Grund für Papst-Rücktritt

Der FPÖ-Chef ging auch auf die Vorgänge in der Votivkirche ein. Dort seien Asylbetrüger, die in den Medien zu Asylwerbern gemacht würden. Tatsächlich seien ihre Anträge rechtmäßig abgewiesen worden und sie gehörten abgeschoben. Da müsse man "durchgreifen". Das hätte er als Bundeskanzler getan und die Räumung veranlasst. Die Votivkirche werde zu einem Denkmal für Asylbetrug. Er hoffe, dass die Entwicklung um die Votivkirchen nicht der Grund für den Rücktritt des Papst sei, vor dem er höchsten Respekt habe, so Strache.

Zuvor hatte Landesparteichef Manfred Haimbuchner "zwei klare Ziele" vorgegeben: Die FPÖ müsse Nummer eins in Österreich mit einem Bundeskanzler Strache werden und in Oberösterreich "die unsägliche SPÖ" überholen und zweitstärkste Kraft werden. "Wir Freiheitliche sind keine Extremisten", begegnete Haimbuchner der zum Teil heftigen Kritik an der Partei. Keiner in der FPÖ dürfe Anlass dazu geben, dass andere - vor allem der politische Mitbewerb - "unsere demokratische Gesinnungsgemeinschaft" kritisieren können.

Blättern Sie um und lesen Sie die provokantesten Strache-Zitate

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat in seiner Rede beim "Politischen Ascherfreitag" in Ried im Innkreis wie gewohnt mit Sagern gegen den politischen Mitbewerb, den "Asylbetrug" und die EU aufhorchen lassen. Im Folgenden eine Auswahl von Zitaten:

"Faymann ist ein Fall fürs Guinnessbuch der Rekorde: Er schafft es, mehr Versprechen zu brechen, als er überhaupt abgegeben hat." - "Gebrochene Versprechen sind gesprochene Verbrechen".

"Wer hat uns Österreicher auch diesmal verraten? / Richtig - es war'n die Sozialdemokraten. / Und wer war verlässlich auch immer dabei? Richtig- es war die Volkspartei."

"Die Votivkirche soll wahrscheinlich, wenn es nach den Linken geht, das neue Traiskirchen werden."

"In freier Anlehnung an das Arabische müsste man sagen: Hatsch ma ham nach Pakistan."

"Asylrecht ist heilig, Aslybetrug ist Unrecht." - "Was ist das eigentlich in der Votivkirche: 40 bis 50 Fälle Zogaj."

"Das Thema Asylbetrug ist so ernst, dass es kein Betätigungsfeld für den Weichspüler dieser Regierung - Kurz - sein kann."

"Ich frage mich, warum der Papst zurückgetreten ist. Da wären mir ganz andere eingefallen, wie der Herr Darabos zum Beispiel."

"Mir wäre es lieber, wenn in den nächsten Tagen nicht die Eurofighter fliegen würden, sondern der Verteidigungsminister - und zwar hochkant aus seinem Amt."

"Eine Fahrt übers deutsche Eck reicht schon aus, um vom Öllinger wegen Wiederbetätigung angezeigt zu werden."

"Wie schaut's aus in der EU? Der Chef der EU-Kommission ist Portugiese, sein Stellvertreter Spanier, der Chef der EZB Italiener. Jetzt fehlt nur noch, dass der Chef des Europäischen Rechnungshofes mit einem Griechen besetzt wird. Dann sind die Pleitiers komplett."

"Im Benimmcode der ÖVP steht: Weil politische Sauberkeit so wichtig ist kann muss man als ÖVPler so viel Schwarzgeld wie möglich waschen."

"Nur weil der Häupl früher Bauer werden wollte, hätte er noch lange keine Koalition mit der VassilaKOU eingehen müssen." "Den werden wir bei der nächsten Wahl mit einem nassen Fetzen aus dem Amt jagen."

"Gabi Burgstaller, vulgo Gabi die Träne"

"Stronach lebt die Hafer-Flocken-Philosophie: für seine Pferde den Hafer, für seine Polit-Söldner die Flocken."

APA/red.