Politik

Straches Asylvergleich ist nur halbe Wahrheit

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Lisi Niesner

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sorgt wieder einmal mit einem Facebook-Posting zum Thema Asyl für Aufregung. Er kritisiert anhand von Zahlen, dass eine nicht arbeitende asylberechtigte Familie angeblich mehr Geld vom Staat bekommt, als eine arbeitende österreichische Familie. Dass eine nicht arbeitende österreichische Familie aber auch mehr erhält, verschweigt Strache.

Strache postete am Dienstag auf seiner Facebook-Seite einen Fmilien-Vergleich, bei dem es um das Einkommen einer asylberechtigten nicht arbeitenden Familie mit fünf Personen im Vergleich zum Einkommen einer österreichischen, arbeitenden Familie mit fünf Personen geht. Kommentiert wurde das Posting von H.C. Strache wie folgt: "Wie verrückt ist dieser Staat eigentlich? Ist Arbeit eigentlich strafbar? Schluss mit diesen Asyl-Geschenken [...]"





Wie verrückt ist dieser Staat eigentlich? Ist Arbeit eigentlich strafbar? Schluss mit diesen Asyl-Geschenken. Anbei eine Berechnung für das Bundesland Steiermark.
Posted by



Es gibt wieder tausende Hass-Kommentare wegen der irreführenden Gegenüberstellung. stellte auf deren Facebook-Seite den Sachverhalt richtig und erklärte in einem Kommentar:

"[...] für anerkannte Flüchtlinge, die keine Arbeit haben, gilt haargenau das Gleiche wie für alle anderen, die keine Arbeit haben, sie haben NICHT automatisch Anspruch auf Mindestsicherung, sondern nur unter ganz bestimmten Bedingungen. Im Übrigen ist das Perfide an der geposteten FPÖ-Grafik die darin enthaltenen Irreführungen. Es wird damit spekuliert, dass beim Begriff "Asylant" die Meisten an Asylwerber und nicht an behördlich anerkannte Flüchtlinge denken. Und es wird darauf spekuliert, dass viele nicht wissen, wie viel beziehungsweise wie wenig Asylwerber erhalten und dass anerkannte Flüchtlinge schlicht dasselbe erhalten wie österreichische StaatsbürgerInnen. Anstatt zu kritisieren, dass er die Mindestsicherung für falsch, zu hoch, etc. hält, zeigt man mit dem Finger auf "Asylanten" und schürt falschen Neid und Hass. Das ist feige und schäbig zugleich."

Fazit: Eine nicht arbeitende Familie mit anerkannten positiven Asylbescheid bekommt am Ende genau so viel, wie eine nicht arbeitende österreichische Familie.
 





ACHTUNG: Diese modifizierte Grafik ist frei von Hetze gegen „Asylanten“! Übrig bleibt „bloß“ Sozialneid und die Frage: Will die FPÖ die Mindestsicherung abschaffen?.
Posted by