Straflandesgericht will die Auslieferung von HC Strache

Weil FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ein "Kurier"-Foto von Asylwerbern während eines FPÖ-Protests vor dem Flüchtlingsquartier in Wien-Erdberg als gestelltes Foto bezeichnet hatte, erhob der Fotograf Privatklage. Nun verlangt das Wiener Straflandesgericht laut "Kleine Zeitung" eine Entscheidung vom Nationalrat zur Auslieferung des FPÖ-Chefs. Damit könnte die Causa ein gerichtliches Nachspiel haben.

Weil FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ein "Kurier"-Foto von Asylwerbern während eines FPÖ-Protests vor dem Flüchtlingsquartier in Wien-Erdberg als gestelltes Foto bezeichnet hatte, erhob der Fotograf Privatklage. Nun verlangt das Wiener Straflandesgericht laut "Kleine Zeitung" eine Entscheidung vom Nationalrat zur Auslieferung des FPÖ-Chefs. Damit könnte die Causa ein gerichtliches Nachspiel haben.

Die FPÖ protestierte vor dem Flüchtlingsquartier mit "Nein zum Asylantenheim". Zeitgleich kam eine Flüchtlingsfamilie mit einem kleinen Kind beim Quartier an, "Kurier"-Fotograf Jürg Christandl hielt die Szene mit seiner Kamera fest. Nachdem sich Tausende Österreicher empört zeigten, wie die FPÖ Flüchtlinge in Österreich begrüßt, meldete sich auch Bundespräsident Heinz Fischer "zornig" zu Wort.

FPÖ begrüßt geflüchtete Kinder in Erdberg.
— jürg christandl (@JChristandl)

FPÖ-Chef Strache wiederum verteidigte den Protest und sprach von einer geplanten Aktion. In einem Interview in der "ZiB 2" und bei "Im Zentrum" erklärte Strache, dass es sich um ein inszeniertes Foto handle. Er blieb bei seiner Behauptung, obwohl der Fotograf mehrmals das Gegenteil behauptete. Christandl ging vor Gericht und erhob Privatklage. 

Nun hat das Wiener Straflandesgericht reagiert und schriftlich vom Nationalrat eine Entscheidung über die Auslieferung von Strache gefordert. In der schriftlichen Anfrage heißt es laut Bericht, dass Straches Handlung "nicht offensichtlich in keinem Zusammenhang mit der politischen Tätigkeit des Abgeordneten" stehe, weshalb eine Auslieferung notwendig wäre.