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Strange Brigade begeistert jeden Koop-Spieler

Weg vom Shooter-Einheitsbrei. Während große Shooter-Serien mit neuen Ideen geizen, zeigt Strange Brigade, wie man es richtig macht.

Heute Redaktion
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Mit dem Third-Person-Koop-Shooter Strange Brigade hat Rebellion einen Überraschungshit auf PC, PS4 und Xbox One gelandet. Der Titel birgt nicht nur ein äußerst schön anzusehendes B-Movie-Szenario, sondern hält Spieler mit neuen Ideen bei der Stange. Mit bis zu drei Mitstreitern findet man sich als Abenteurer in Nordafrika wieder, wo eine Hexenkönigin auferstanden ist.

Zwischen Tempelruinen und Dschungelarealen in bester "Indiana Jones"-Manier steht die Abenteuergruppe, die "Strange Brigade", plötzlich Monstern, Mumien und Skeletten gegenüber. Da ist es fein, dass das Team nicht nur über jede Menge Feuerkraft, sondern auch übernatürliche Fähigkeiten verfügt. Die Kampagne sowie der "Horde"- und "Score Attack"-Modus können übrigens auch im Alleingang bewältigt werden, im Team macht's aber weit mehr Spaß.

Zu Beginn wählt der Zocker aus vier Spielfiguren aus, weitere könnten wohl bald folgen. Über die Lobby findet man Freunde zum Mitspielen oder man überspringt den Part und stellt sich dem Grauen alleine. So oder so will noch die Waffe der Wahl bestimmt werden, anfangs stehen dabei noch nicht alle Schießeisen zur Verfügung. Mit erspieltem Geld kann man später die Knarren freischalten, die Auswahl ist aber auch schon zu Beginn ganz gut.

Langer Spielspaß

Gewählt wird eine Hauptwaffe, eine Nebenwaffe mit unendlicher Munition sowie ein Granaten-Typ. Die zehn verschiedenen und sehr unterschiedlichen Szenarien bieten danach langen Spielspaß, pro Durchgang sind rund zwei Stunden einzuplanen. Fein: es geht nicht (nur) um wildes Ballern auf Gegnerwellen, die Level lassen Geheimnisse entdecken, stellen einige zu lösende Rätsel zur Verfügung und schließen die Action mit einem Bosskampf ab.

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Eines der Highlights des Spiels ist, dass sich der Titel nicht bierernst nimmt. Wie man es aus einschlägigen Action-Komödien kennt, fallen hier markige Sprüche, die Levelstarts sind in Form von humoristischen Schwarz-Weiß-Clips umgesetzt und die Gegner sind oft skurril-komisch umgesetzt. So viel funktionierenden Witz in einem Shooter sieht man leider viel zu selten.

Toll für Neulinge

Generell holt Strange Brigade auch Neulinge gut ab. Die Steuerung geht vom ersten Moment weg ins Blut über und lässt lieber einige Befehle weg, als zu überfordern. Die Karten wirken nur im ersten Moment unübersichtlich. Wer herumzulaufen beginnt wird schnell merken, dass die verschiedenen Wege alle zum Ziel führen. Nur eines ärgert den Team-Spieler etwas: gefundene Schätze werden nicht auf die Team-Mitglieder aufgeteilt, sondern allein vom Finder eingesammelt. Wer einen egoistischen Mitspieler hat, hat da wohl Grund zu Ärger.

Gut mitgedacht: die Rätsel der Level passen sich an die Spielerzahl an, so stehen Teams nicht vor der exakt gleichen Aufgabe wie Teams. Neben den Rätseln und Geheimnissen geht es aber dann doch ums Ballern, und wie! Auf der Karte sind Orte verzeichnet, an denen den oder die Abenteurer die große Gegnermasse erwartet. Während man die Dutzenden anstürmenden Monster abknallt, sammelt man deren Energie, um Amulette aufzufüllen und deren zerstörerische Spezialangriffe freizusetzen. Gefallene Mitspieler können in Sarkophagen wiederbelebt werden.

Koop-Shooter-Überraschung

Die verschiedenen Spezialfähigkeiten, die teils durchgeknallten Waffenprototypen, geschickte Gameplay-Elemente wie Falle und das Abenteuersetting samt Geheimnissen und Rätseln in den 30er Jahren machen Strange Brigade zu einem faszinierenden Titel. Es fühlt sich an, als hätte man die Avengers mit Indiana Jones, den Uncharted-Games und ein paar klassischen Shootern in einen Mixer geworfen. Die Grafik ist nicht ganz auf dem Level der aktuellen Hochglanz-Shooter, macht das aber mit dem ungewöhnlichen B-Movie-Stil mehr als wett. Pluspunkte sammelt auch die Gegner-KI, die die Monster realistisch agieren lässt und sie nicht zu Schießbudenfiguren macht.

Nur eines ist extrem schade: dass es keinen lokalen Koop in Form eines Splitscreen gibt. Bis auf dieses Manko ist Strange Brigade die Koop-Shooter-Überraschung des Jahres. Dafür bekommen sowohl Online- als auch Einzelspieler mächtig viel Action. Neben der Hauptkampagne wartet noch der "Horde"-Modus mit immer stärker werdenden Gegnern oder die "Score Attack", bei der es darum geht, möglichst hohe Kombos zu erreichen. Lob gebührt Rebellion dafür, nicht vor großen Neuerungen zurückzuschrecken. Strange Brigade zeigt, wie so etwas gelingen kann.