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Strauss-Kahn weist Bordell-Verwicklung zurück

Heute Redaktion
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Frankreichs Polizei will einen Zuhälterring, der Sexpartys im Hotel Carlton in Lille organisierte, aufgedeckt haben. Unter Verdacht: Polizisten, Unternehmer, Anwälte, Hoteliers. Kolportierter VIP-Kunde: EX-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn.

In dem Fall geht es um eine Callgirl-Affäre in der nordfranzösischen Stadt Lille. Nach Überzeugung der Ermittler soll ein gut vernetzter Zuhälterring regelmäßig Kunden von Luxushotels in Lille mit Callgirls aus dem nahe gelegenen Belgien versorgt haben. Drei Hotels, darunter das Carlton, wurden am Freitag geschlossen. Fünf Verdächtige wurden festgenommen, unter ihnen ein angesehener Anwalt, der Direktor des Carlton sowie sein PR-Manager. Sie müssen sich wegen Zuhälterei verantworten.

Nach einem Bericht der Wochenzeitung "Journal du Dimanche" glauben die Ermittler, der Zuhälterring könnte Strauss-Kahn auch in den USA mit Callgirls aus Belgien versorgt haben, zudem soll der sozialistische Politiker möglicherweise an Sex-Partys in Paris teilgenommen haben, die von einem der Verdächtigen organisiert wurden.

Gegen Strauss-Kahn, der bis zum Frühjahr Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) war, läuft derzeit in den USA ein Zivilverfahren wegen versuchter Vergewaltigung eines Zimmermädchens. Ein Strafverfahren gegen ihn war wegen mangelnder Glaubwürdigkeit des angeblichen Opfers eingestellt worden.