Welt

Streifen-Muster machen uns krank, statt schlank

Streifen auf Pullis und Shirts sind allgegenwärtig – doch sehen sie nicht nur schick aus, sondern nehmen auch direkt Einfluss auf unser Gehirn.

Heute Redaktion
Teilen

Ausgerechnet ein aktueller Modetrend soll dafür verantwortlich sein, dass sich viele Menschen unwohl fühlen.

Das haben Wissenschaftler der Medizinischen Universität Utrecht herausgefunden, wie der englische "Telegraph" schreibt: Denn der Anblick von Streifen kann Kopfweh verursachen.

Der Streifenlook ist derzeit angesagt. Doch das Betrachten gestreifter Muster soll die Gamma-Schwingungen im Gehirn verstärken. Diese können Migräne-Anfälle auslösen. Und Epilepsie-Patienten können einen epileptischen Anfall erleiden, wenn sie Streifen anschauen.

Auch Gebäude betroffen

Die holländischen Wissenschaftler haben mit Forscherkollegen aus den USA zum ersten Mal bestätigt, dass auch Streifenmuster im Städtebau, im Verkehr und in Gebäuden das Hirn beeinflussen. Sie schlagen deshalb vor, dies schon bei der Planung zu berücksichtigen.

"Es wäre wichtig, Muster zu vermeiden, die solche Gehirnaktivität auslösen", schreiben sie. Auch bei Menschen, die völlig gesund sind, können gestreifte Muster zu Unwohlsein führen.

Vertikale Linien schlimmer als horizontale

Die Wissenschaftler versuchen herauszufinden, ob die Gamma-Schwingungen für das Bewusstsein essenziell sind, oder ob es sich bei ihnen nur um ein Nebenprodukt der Hirnfunktion handelt.

"Vertikale Streifen sind insgesamt schlimmer als horizontale", sagt Dorothée Kasteleijn-Nolst Trenité, Epileptologin an der Universität Utrecht. "Beispiele für Muster im alltäglichen Leben sind Rolltreppen, Rollläden, Kleider und Gebäude."

Auch Radiatoren, Bodenbeläge oder Backsteine können das Gehirn laut den Forschern negativ beeinflussen. In der Natur hingegen kommen Streifenmuster selten vor. Ein Spaziergang im Wald könnte daher bei Kopfschmerzen wohltuend wirken. (oli)