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Streik führt zu Chaos auf römischem Flughafen

Heute Redaktion
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Ein wilder Streik des Personals der für den Gepäcktransport auf dem römischen Flughafen Fiumicino zuständigen Handlinggesellschaft sorgt zum dritten Tag in Folge für chaotische Zustände auf Italiens größtem Airport. Über 100 Flüge starteten am Dienstag ohne das Gepäck der Passagiere.

Ci sono anche I miei bagagli qui a fiumicino,grazie
— elena santarelli (@elenasantarelli)

Riesige Mengen von Koffern türmten sich auf dem Airport. Stundenlang mussten Reisende auf ihre Koffer warten. In mehreren Fällen ging das Gepäck verloren. Dabei kam es zu heftigen Protesten. Passagiere sprachen von skandalösen Verhältnissen. Der Konsumentenschutzverband Codacons überprüft eine Sammelklage wegen des Schadens für die Passagiere. Viele Reisende kamen an ihren Urlaubszielen an und hatten nichts bei sich.

Zwangsarbeit angedroht

Der römische Polizeichef drohte mit einer zwangsmäßigen Arbeitseinberufung, sollte der wilde Streik nicht zu Ende gehen. Daraufhin signalisierten die Arbeitnehmer Bereitschaft, wieder den Dienst aufzunehmen. Die Flughafengesellschaft "Aeroporti di Roma" musste 200 Personen einsetzen, um die Lage zu normalisieren.

Protest gegen Jobabbau

Die Mitarbeiter der Gesellschaft protestieren gegen Personalkürzungen, die im Rahmen des Einstiegs der arabischen Airline Etihad bei der krisengeschüttelten Alitalia geplant sind. 1.590 Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren. Etihad soll mit Investitionen in Höhe von 560 Mio. Euro einen 49-prozentigen Anteil an Alitalia übernehmen.

Zoff zwischen Gewerkschaft und Minister

"Von uns hängt die Sicherheit der Flugzeuge und der Passagiere ab. Wir begreifen nicht, warum gerade unsere Gesellschaft von den Kürzungen so schwer belastet wird", so ein Gewerkschafter. Der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi bezeichnete den Streik am Höhepunkt der Tourismus-Saison als unannehmbar. 140.000 Passagiere pro Tag meldet in dieser August-Woche der römische Flughafen.

Ärger einer anderen Art haben die Passagiere der Air India zuletzt erlebt. Ihr Flieger musste wegen außerplanmäßig landen.