Wirtschaft

Streit bei Swarovski: Neuer Chef will Firma verkleinern

Stellenabbau und Börsengang: Der neue Swarovski-Chef hat einiges vor. Die Pläne sorgen allerdings in der Familie für Streitigkeiten.

Heute Redaktion
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Schon im Juni kündigte das Unternehmen an, 200 Stellen zu streichen.
Schon im Juni kündigte das Unternehmen an, 200 Stellen zu streichen.
picturedesk.com

Beim Kristallkonzern Swarovski steht eine radikale Neuordnung an. "Es ist für alle sehr schmerzhaft, aber wir müssen die Schritte setzen, die wir schon vor Jahren hätten setzen sollen", betonte der der neue Vorstandsvorsitzende von Swarovski, Robert Buchbauer, gegenüber der Finanznachrichtenagentur "Bloomberg". Der neue Chef will das Unternehmen stark verkleinern und überlegt auch, an die Börse zu gehen.

In der Swarovski-Familie werden die Pläne aber kritisch beäugt. Mit den Plänen für eine Aktiengesellschaft und einen möglichen Börsengang läuft die Familie Gefahr, die Kontrolle zu verlieren. Buchbauer ist selbst Mitglied der Dynastie.

Swarovski werde sich auf höherwertige Produkte mit unverkennbarem Design konzentrieren, statt zu versuchen, alles für alle anzubieten. "Swarovski-Kristalle auf einem Zehn-Euro-T-Shirt tragen nicht zu unserer Profitabilität bei und schaden unserem Markenimage", erklärt Buchbauer. Der neue Vorstandsvorsitzende will auch die Anzahl der derzeit noch rund 3.000 Shops reduzieren.

"Am Ende geht es um das Überleben dieses Unternehmens"

Bereits im Juli wurde bekannt, dass 200 Mitarbeiter abgebaut werden. Kündigungen per Mail sorgten ebenfalls für Aufregung. Im Herbst sollen bei Swarovski in Wattens weitere 1.000 Arbeitsplätze abgebaut werden, "Heute" berichtete.

Wenn Swarovski eine Zukunft haben und seinen Status als weltweit anerkannte Marke behalten will, müsse das Unternehmen jetzt schmerzhafte Einschnitte vornehmen, so Buchbauer. "Am Ende geht es um das Überleben dieses Unternehmens."