Politik

Mikro an, als Politikerin sagt: "Die geht mir am Oasch"

Im Ibiza-U-Ausschuss entglitt der NEOS-Fraktionsführerin Stephanie Krisper ein Schimpfwort. Nun wird gestritten, wem es gegolten hat.

Rene Findenig
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Rausgerutscht: U-Ausschuss-Fraktionsführerin Stephanie Krisper muss sich rechtfertigen.
Rausgerutscht: U-Ausschuss-Fraktionsführerin Stephanie Krisper muss sich rechtfertigen.
picturedesk.com

Krisper ließ im U-Ausschuss bei einer Debatte ein "Die geht mir am Oasch" fallen. Ihr Pech: Das Mikrofon war zu diesem Zeitpunkt versehentlich noch angeschaltet und der Spruch im Livestream zu hören. Seitdem gibt es Wirbel darum, wer Krisper denn genau "am Oasch" gehe. Die ÖVP unter Fraktionsführer Wolfgang Gerstl empört sich darüber, dass die NEOS-Abgeordnete die Verfahrensrichterin gemeint habe. 

"Die Verfahrensrichterin wird in ungeheuerlicher Weise angegriffen, die Unabhängigkeit des Ausschussvorsitzenden wieder einmal in Frage gestellt", schickte Gerstl sogar eine Presseaussendung nach dem Vorfall aus. "Wir bewegen uns seit Stunden am äußersten Rand des Untersuchungsgegenstandes und beschäftigen uns inzwischen mit Akteninhalten, die von der WKStA im Untersuchungsgegenstand ausgeschieden wurden", so der ÖVP-Fraktionsvorsitzende.

"Der Ausschussvorsitzende ruft aus gutem Grunde die Verfahrensrichterin an, weil es wichtig ist, dass die Regeln eingehalten werden. Mit einem solchen Tag läuft man Gefahr, das parlamentarische Instrument des U-Ausschusses ernsthaft zu beschädigen."

"...solange das meine Kinder nicht mitbekommen"

Doch meinte Krisper tatsächlich die Verfahrensrichterin? "Nein, ich ärger(t)e mich über 'sie', die Zustände- heute in der Summe: Keine Erinnerung des Ministers, GO-Debatten, sich wiederholende Probleme mit der Vorsitzführung von Sobotka", so Krisper auf Twitter. Nachsatz: "...solange das meine Kinder nicht mitbekommen. #verbotenesWort". Mit "keine Erinnerung des Ministers" spielte sie auf den befragten ÖVP-Finanzminister Gernot Blümel an.

"Ich erinnere mich nicht" oder "Da müsste ich nachsehen" beantwortete Blümel viele Fragen. So wies er bei der Novelle des Glücksspielgesetzes 2018 und deren abrupten Zurückziehung Gedächtnislücken auf. Von der "Schredder-Affäre" und der umstrittenen Bestellung Peter Sidlos als Finanzvorstand der Casinos Austria habe er aus den Medien erfahren, wie er angab, "Heute" berichtete. Weiters erklärte Blümel, dass er "in extrem vielen Vereinen" sei, wie oft er da welche Funktion hatte, könne er beim besten Willen nicht sagen.

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