"Der reichste Mann der Welt, der die ärmsten Kinder der Welt tötet, ist kein schönes Bild" – so sagte es Bill Gates über seinen mittlerweile Erzrivalen Elon Musk gegenüber der "Financial Times". Der Grund: Musk hat mit seinem "Department of Government Efficiency", kurz DOGE, die Gelder für die Entwicklungshilfe-Behörde USAID radikal zusammengestrichen.
Bill Gates ist der dreizehntreichste Mensch der Welt – und er setzt sich mit seiner Gates-Foundation seit Jahrzehnten für die Bekämpfung von Krankheiten wie Malaria und Polio ein. Noch vor einiger Zeit wollte er Musk ebenfalls dazu bringen, sein Vermögen dazu zu nutzen, den Ärmsten der Armen zu helfen.
Dafür reiste er 2022 in ein Tesla-Werk, um Überzeugungsarbeit zu leisten. Doch dies ist laut Angaben des Musk-Biografen Walter Isaacson gehörig nach hinten losgegangen: Für Musk sei die Philanthropie, das heißt das Streben nach dem Wohlergehen anderer Menschen, "Bullshit". Darüber hinaus warf Musk Gates vor, dass er Positionen darauf halte, dass Teslas Börsenkurse fallen. Die "NZZ" berichtete.
Der Bruch zwischen beiden sei danach nicht mehr zu kitten gewesen. Und das, obwohl beide zuvor ein gutes Verhältnis zueinander gepflegt haben sollen. Musk war sogar so begeistert von Gates und seinem Unternehmen Microsoft, dass er das Betriebssystem bei seinen eigenen Firmen einsetzte.
Was folgte, war ein Schlagabtausch unter Tech-Giganten: Musk zog auf seiner Plattform X öffentlich über Gates her, nannte ihn aufgrund seiner Figur einen "schwangeren Trans-Mann".
Gates Retourkutsche kam erst jetzt, in Form der oben erwähnten Kindermörder-Anschuldigungen. Dazu hat sich Musk bisher zwar nicht direkt geäußert, er verbreitete aber auf X Aussagen aus einem alten Interview, wonach Bill Gates die Veröffentlichung der Jeffrey-Epstein-Akten verhindern wollte. Gates hatte den mittlerweile verstorbenen Sexualstraftäter öfters getroffen und bezeichnete dies später als "Fehler".
Im Streit zwischen Gates und Musk wurde nochmal deutlich: Beide Milliardäre haben völlig verschiedene Vorstellungen davon, wie man die Probleme der Gegenwart lösen kann: Gates "will mithilfe seiner Philanthropie-Milliarden aktuelle und konkrete Probleme mit bewährten Methoden lösen. Im Kampf gegen Krankheiten setzt er auf Impfstoffe, Aufklärungsprogramme sowie auf Hygiene- und Sanitärmaßnahmen", heißt es in der NZZ.
Musk dagegen denke weiter und abstrakter: "Sein Ziel ist es, aus der Menschheit eine interplanetare Spezies zu machen. Diese, so seine Überzeugung, könne nur überleben, wenn sie dereinst mehrere Himmelskörper bewohne."