Am Donnerstagabend nahm der Streit zwischen Elon Musk und Donald Trump eine unerwartete Wende: Musk behauptet in einem Beitrag auf X, dass Trump in den Epstein-Akten auftauche. "Zeit, die ganz große Bombe platzen zu lassen. Trump ist in den Epstein-Files. Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden", schrieb er. Dann fügte er hinzu: "Merken Sie sich diesen Beitrag für die Zukunft vor. Die Wahrheit wird ans Licht kommen."
Zwischen dem Tech-Milliardär und dem US-Präsidenten scheint die Freundschaft definitiv zerbrochen. "Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren, die Demokraten hätten das Repräsentantenhaus kontrolliert und die Republikaner hätten im Senat eine Mehrheit von 51 zu 49. So eine Undankbarkeit", schrieb Musk am Donnerstag auf X.
Der Tesla-CEO reagierte damit auf Trumps verärgerte Aussage, wonach er "von Elon sehr enttäuscht" sei. Er habe Musk geholfen, hatte der US-Präsident zuvor vor Journalisten im Weißen Haus behauptet.
Doch kaum zwei Stunden später eskalierte der Streit erneut: Trump äußerte sich auf seinem Social-Media-Kanal Truth Social: "Der einfachste Weg, Milliarden und Abermilliarden Dollar in unserem Haushalt einzusparen, ist die Kündigung von Elons staatlichen Subventionen und Verträgen. Ich war immer überrascht, dass Biden es nicht getan hat!" Viele Tesla-Anleger reagierten panisch, die Aktie des Autobauers verlor zum US-Handelsschluss mehr als 14 Prozent.
Kurz darauf äußerte sich erneut und betonte, dass es Trump nicht störe, dass Musk sich gegen ihn wende. Doch er hätte dies schon vor Monaten tun sollen. "Dies ist einer der größten Gesetzesentwürfe, der dem Kongress je vorgelegt wurde. Es ist eine Rekordkürzung der Ausgaben, 1,6 Billionen Dollar, und die größte Steuersenkung, die es je gab."
Musk macht seit Tagen Stimmung gegen das von Trump vorangetriebene Steuer- und Ausgabengesetz und fordert mehr Kostensenkungen. Trump legte unterdessen nahe, dass Musk von geschäftlichen Interessen geleitet werde. Der Tesla-Chef sei verärgert, dass Kaufanreize für Elektrofahrzeuge in dem Gesetzentwurf, der derzeit im US-Senat debattiert wird, auf der Kippe stünden.
Laut Trump hatte Musk kein Problem mit dem Gesetz, bis er erfahren habe, dass dazu eine Kürzung milliardenschwerer Subventionen für Elektrofahrzeuge gehöre.
Bereits am Montag hatte Musk das vom US-Präsidenten vorangetriebenen Gesetzesentwurf scharf kritisiert. Dabei bezeichnet er das Ausgabengesetz als "widerliche Abscheulichkeit" und "mit Schweinefleisch gefüllt". Mit dem Ausdruck sind im amerikanischen Englisch Geschenke an die Wähler gemeint. Diejenigen, die dafür gestimmt hätten, sollten sich "schämen", erklärte Musk mit Blick auf die bereits erfolgte Verabschiedung des Entwurfes durch das Repräsentantenhaus. "Ihr wisst, dass ihr Unrecht getan habt."
Kurz danach bezeichnete der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, Musks Äußerungen als "enttäuschend". Er habe seinem "guten Freund" den Gesetzentwurf am Montag in einem 20-minütigen Telefonat erläutert und das Gefühl gehabt, dass dieser ihn "verstanden" habe, betonte er.