Österreich

"Bei uns rann das Wasser aus den Lichtschaltern"

Heute Redaktion
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Eine von Wiener Wohnen beauftragte Firma installierte einen Heizkörper falsch – Wasser trat aus. Den Schaden bezahlte die Haushaltsversicherung von Hans und Michaela H.

Hans (66) und Michaela H. (59) verstehen die Welt nicht mehr: "Unsere Haushaltsversicherung musste für einen Schaden aufkommen, den wir nicht verursacht haben", ärgert sich das Ehepaar, das in einer Gemeindebau-Wohnung am Miltnerweg (Simmering) lebt.

Ende Juli 2019 installierte eine von Wiener Wohnen beauftragte Firma einen neuen Heizkörper in der leer stehenden Wohnung über ihnen. Dabei wurde das Entlüftungsventil nicht (richtig) geschlossen. Die Folge: Es trat massiv Wasser aus. "Es waren Wohnungen vom 5. bis in den 2. Stock betroffen. Bei uns rann das Wasser aus zwei Lichtschaltern, auch Vorzimmer-, Wohnzimmer-, Küchen- und WC-Decke waren betroffen. Zusätzlich war ein Sockel in der Küche stark aufgeweicht", erinnert sich der 66-Jährige.

Feuerwehr brach die Türe auf

Nachdem Wiener Wohnen nicht reagierte, verständigten Mieter die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte brachen die Türe auf und schlossen das Ventil: "Laut Einsatzbericht war eine Wand triefend nass, der Boden stand zentimeterhoch unter Wasser", so Hans H.

Zwei Tage nach Meldung des Wasserschadens kam schließlich ein Werkmeister von Wiener Wohnen vorbei: "Dieser erklärte uns, dass unsere Haushaltsversicherung für den Schaden aufkommen muss", meint Hans H.

Also informierte das Ehepaar am 2. August seine Versicherung, ein Sachverständiger bezifferte die Schadensbehebung auf rund 2.800 Euro. Die Versicherung beauftragte eine Firma – die Arbeiten wurden ordnungsgemäß durchgeführt. "Erst am 23. August meldete sich dann ein Werkmeister von Wiener Wohnen und fragte, wann er eine Maler-Firma schicken kann", ärgert sich Hans H. und fragt sich: "Wie kann es sein, dass Wiener Wohnen als beauftragende Abteilung nicht bereit ist, die Betriebshaftpflichtversicherung der den Schaden verursachenden Installations-Firma für die Kosten heranzuziehen?"

Private Haushaltsversicherung kann Regress nehmen

Auf "Heute"-Nachfrage erklärt ein Sprecher von Wiener Wohnen: "Die Behebung des Schadens in der Wohnung wurde durch Wiener Wohnen veranlasst, wurde aber seitens der Mieter nicht benötigt. Für den entstandenen Schaden am Wohnungsinventar ist die private Haushaltsversicherung aufgekommen. Ob, wie und an wem sich diese regressiert, ist allerdings Sache der privaten Haushaltsversicherung – und nicht des Vermieters."